Sasa Kekez als sein Lebensgefährte Sven ist sexy und hysterisch, reißt sich auch mal das Hemd vom Leib und zeigt seine Bodybuilding-Brust, trinkt offenbar etwas viel (aus der Sprühflasche für Blumen), und ist alles andere als begeistert von Patrick 15. Am liebsten würde er ihn gleich rausschmeißen. Doch da ist Göran vor. Und schließlich kann Patrick alles reparieren, die kaputte Kühlschranktür und den Sonnenkollektor auf dem Dach.
Stefan Pescheck (mit Cap, wirkt aber etwas älter als 15) spielt den aufmüpfigen Jungen glaubwürdig und realistisch mit seiner Rapper-Haltung, seiner Aggression und seinen bösen Kommentaren wie: „Zwei Typen, die so rummachen. Ist das ekelhaft“. Da stoßen zwei Welten aufeinander, die außerhalb der gesellschaftlichen Normen sind: das homosexuelle Paar und der kriminell vorbelastete Jugendliche. Da wird kein Tabuthema ausgeklammert, und somit muss es ja turbulent zugehen den Abend über. Und das war auch so, mit viel Wortwitz, Pointen und Situationskomik. Regisseur Rohmer achtete darauf, dass die Inszenierung nicht „tuntig“ wirkt und keine Vorurteile bedient.
Dem Publikum, so weit es überhaupt den Weg in die Stadthalle gefunden hatte, hat dieser amüsante und unterhaltsame Kömödienhit mit seinem Schlüssellochblick ins Wohn- und Schlafzimmer eines schwulen Paares gut gefallen.