Schopfheim Unternehmen auf Wachstumskurs

Markgräfler Tagblatt
Erst waren es drei Mitarbeiter, jetzt sind es 20: Die A+M GmbH ist ein erfolgreiches Start-Up-Unternehmen. Foto: zVg

Corona: Der Maskenhersteller A+M in Langenau feiert einjähriges Bestehen

Schopfheim-Langenau - Vor einem Jahr, während dem ersten Lockdown Ende April 2020, gründete das Ehepaar Abda und Michael Hitz das Unternehmen A+M GmbH in Schopfheim zur Produktion von medizinischen Gesichtsmasken auf vollautomatischen Anlagen.

Bis dato kamen die Masken hauptsächlich aus China und waren zum Ausbruch der Pandemie eine Mangelware. Der Bund hatte die Maskenproduktion „Made in Germany“ ausgeschrieben, „woraufhin die Familie Hitz mitgeboten und das Unternehmen mit Produktion innerhalb kürzester Zeit von Null aufgebaut“ habe, heißt es in einer Pressemitteilung der Firma.

Seit Mitte August 2020 beliefert A+M wöchentlich das Bundesgesundheitsministerium. Viel habe sich in dem einen Jahr getan, neben anfänglich drei Mitarbeitern beschäftigt das Start Up mittlerweile etwa 20 Personen in zwei Schichten auf vier Anlagen. Wobei die vierte Anlage zur Fertigung von FFP2-Masken bereitsteht, jedoch noch die Zertifizierung der Masken abgeschlossen werden muss. Anfang Juni soll es dann soweit sein.

Die Mitarbeiter sind ehemalige Textilmitarbeiter, Personen aus der Arbeitslosigkeit und Freiwillige aus der Hotel- und Reisebranche, die sich bei dem jungen Unternehmen meldeten und mitanpacken wollten. Zudem wurde das Portfolio um Produkte wie Nitril-Handschuhe, Schutzausrüstung, Antigen-Schnelltests und Laientests sowie Luftreiniger, die ohne Filterwechsel und daher mit niedrigen Betriebskosten auskommen, erweitert.

Um die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Masken aus Deutschland sicherzustellen und sich gegenüber der Billigkonkurrenz aus China zu behaupten, wurde mit anderen Maskenherstellern der „Maskenverband Deutschland“ gegründet. Hierbei geht es um die Zukunft aller Maskenhersteller, die in ihrer Existenz bedroht sind. Die deutsche Maskenproduktion wurde in der Pandemie aufgebaut und gefördert.

Den deutschen Herstellern gelang es in kürzester Zeit, eine Produktion aus dem Boden zu stampfen, und damit war es möglich, viele Einrichtungen wie Arztpraxen, Pflegeheime, Krankenhäuser und Unternehmen mit Masken zu versorgen. Nun sei diese Unabhängigkeit gefährdet, da zum Beispiel Krankenhäuser nur die Kosten für Billigware aus China erstattet bekämen, so das Langenauer Unternehmen. Zudem kämen bei öffentlichen Ausschreibungen nur noch die preisgünstigsten Angebote zum Zuge, die unter den Fertigungskosten qualitativer und schadstofffreier Masken aus Deutschland liegen.

Hier sei nun die Politik gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, um die deutsche Maskenproduktion und die Herstellung relevanter Medizinprodukte (Medikamente, Impfstoffe) langfristig zu erhalten und zu fördern. „Es stellt sich die Frage, ob uns allen die Versorgungssicherheit oder der Preis wichtiger ist?“, heißt es in der Pressemitteilung.

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