Schopfheim „Unternehmen Schopfheim würdig beendet“

Petra Martin

CDU: Bürgermeisterkandidat Haberstroh zu Gast beim Hock zum Jahresabschluss im „Kranz“.

Schopfheim - Beifall brandete auf, als Josef Haberstroh das Nebenzimmer des „Kranz“ betrat. Der Bürgermeister von Breitnau, unterlegener Kandidat in Schopfheim, war noch einmal in die Markgrafenstadt gekommen, wohin ihn die CDU zum traditionellen Silvesterhock eingeladen hatte.

Ganz offiziell habe man dem von der CDU ins Spiel gebrachten Bewerber gebührend danken wollen, so Stadtverbandsvorsitzender Sascha Schneider, der Haberstroh einen großen Geschenkkorb mit nahrhaftem Inhalt überreichte.

„Erfolge sind nicht das Maß aller Dinge“

„Vergelt’s Gott von meiner Seite“, freute sich Haberstroh über diese Geste, mit der „das Unternehmen Schopfheim“ würdig beendet werde. „Ich behalte alle in guter Erinnerung“, versprach Haberstroh. Ansonsten wolle er die Niederlage nicht analysieren, „das braucht keiner“. Hinterher sei man immer schlauer. Im übrigen seien Erfolge nicht das Maß aller Dinge; es seien die Misserfolge, die einen im Leben weiterbringen. Er freue sich, künftig möglicherweise Mark Leimgruber als neuen Kollegen im Kreis der Bürgermeister begrüßen zu können - der Schopfheimer CDU-Stadtrat will bei der Wahl am 13. Januar Rathauschef in Feldberg werden.

Schneider: „Schockiert vom Ergebnis“

Vom Ergebnis der Bürgermeisterwahl in der Markgrafenstadt sei er „schockiert“ gewesen, erinnerte Stadtverbandsvorsitzender Sascha Schneider. Das Ergebnis habe er erstmal „sacken lassen müssen“. Die CDU habe im Bürgermeisterwahlkampf freilich gezeigt, „dass wir ein aktiver Kreis von Parteifreunden sind“, hob Schneider hervor. Sie habe viele Aktionen veranstaltet, was die CDU gestärkt und weitergebracht habe.

In nächster Zeit wolle er sich mit dem neuen Bürgermeister zusammensetzen und besprechen, welche Themen zusammen angegangen werden könnten „und eventuell herausarbeiten, was ihn und die CDU trennt“, so Schneider.

Viel Arbeit wegen Gemeinderatswahl

Angesichts der Europa-, Kreistags- und Gemeinderatswahlen 2019 stehe der CDU viel Arbeit ins Haus. Es gelte, stets gut zusammenzuarbeiten; die Mitglieder bedeuteten für die Bürger „Bindeglieder zur Regierungspartei CDU, und diese Verantwortung nehmen wir gerne an“.

Dabei stehe für ihn, Schneider, die Verantwortung für Kinder und Familien an erster Stelle. Schwerpunkt sei für ihn deshalb die Fortsetzung der „erfolgreichen Familienpolitik“, wozu die Förderung „unserer tollen Schulen hier in Schopfheim“ gehöre und die Ausbildung der Kinder, sprich „unserer Zukunft“.

„Essentielle Pfeiler der Demokratie“

Die CDU sei der Meinung, dass die kulturelle Vielfalt und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Mitgestaltung „essenzielle Pfeiler“ der Demokratie seien. Wichtig sei daher auch die Stärkung sozialer Themen, „denn die schwächeren Mitbürger bedürfen unserer Unterstützung“. Damit dies möglich sei, müssten viele Menschen in Arbeit sein, so wie Bundeskanzlerin Merkel dies seit Jahren erfolgreich durchsetze: „Arbeitsplätze sichern und Unternehmen fördern.“

Wichtig werde darüber hinaus sein, für die Gemeinderatswahl eine gute Liste aufzustellen. Er hoffe auf den Sachverstand der bisherigen Gemeinderäte, aber auch auf neue Leute, die durch ihre vielfältigen Erfahrungen die Arbeit im Ratsgremium vorwärtsbringen könnten.

Er fordere alle Bürger auf, die CDU anzusprechen, ihr Ideen und Anliegen vorzutragen, denn die CDU wolle für die Menschen Politik entwerfen. Dank sprach Sascha Schneider seiner Vorgängerin im Amt und langjährigen Fraktionsvorsitzenden Heidi Malnati, der neuen Fraktionsvorsitzenden Ute Zeh und weiteren Unterstützern aus.

CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller (Wahlkreis Waldshut) und Ortsvorsteherin von Herten, gab beim CDU-Jahresabschluss einen Einblick in ihre Tätigkeit in Stuttgart. Unter anderem ist sie Mitglied im Ausschuss „Inneres, Digitalisierung und Migration“ sowie im Ausschuss „Verkehr“.

„Kindergartenförderung wurde verdoppelt“

Die kommunalpolitische Arbeit sei ihr gute Grundlage für ihre Tätigkeit im Landtag, bei der es unter anderem um die Elektrifizierung der Hochrheinbahn, die A 98 und ganz aktuell um den Nachtragshaushalt gehe, bei dem die Vergütung von Überstunden von Polizisten, die Schaffung von Richterstellen und die Verdoppelung der Kindergartenförderung auf eine Milliarde Euro wichtige Themen seien. Anders als die SPD sei die Regierungskoalition von Grünen und CDU nicht für eine Abschaffung der Kindergartengebühren - lieber setze man auf die Erweiterung der Qualität, so Sabine Hartmann-Müller.

Abschließend berichtete Werner Schute, Vorsitzender der CDU-Seniorenunion, über deren vielseitige Aktivitäten.

Keine Diskussion über aktuelle Themen

Berichte über die Fraktionsarbeit, aus dem Rathaus, jedwede Diskussion über lokalpolitische Themen oder den Kampf um den Bundesparteivorsitz (Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz, Jens Spahn) beziehungsweise darüber, dass Merz als Nachfolger von Ministerpräsident Kretschmann ins Spiel gebracht wurde, blieb der Silvesterhock - anders als in den Vorjahren - im offiziellen Teil indes schuldig.

Das Gemütliche und Gesellige sollte im Vordergrund stehen.

Ehrungen

Heidi Malnati oblag es, langjährige und engagierte Mitglieder des CDU-Stadtverbands zu ehren. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Ulrike Jungeblod, Franz Mayer (ehemals Zell, dann heimisch geworden im Schopfheimer Stadtverband) und Hans Peter Werner (früherer Stadtverbandsvorsitzender und auf Kreisebene im Einsatz).

25 Jahre Mitgliedschaft: Gudrun Köpfer, bekannt als ein „Hans Dampf in allen Gassen“, so Heidi Malnati, und in der Frauenunion aktiv, und Bundesverdienstkreuzträgerin Monika Werner (Gründerin der Ortsgruppe Schopfheim/Lörrach Aktionskomitee Kind im Krankenhaus, AKiK, und in der Kreisfrauenunion).

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