Schopfheim Viel Bewegung in zwei Ortsteilen

Petra Martin

Neujahrsempfang: Hochwasserschutz und Breitbandausbau sind in Langenau und Enkenstein große Themen.

Schopfheim-Langenau - „So viele Stühle mussten noch zusätzlich aufgestellt werden - ich glaube, wir brauchen eine größere Halle.“ Elke Würger, die am Sonntag letztmals in ihrem Amt als Ortsvorsteherin von Langenau den Neujahrsempfang eröffnete, hatte gut lachen: Die Veranstaltung ist eines der beliebtesten Ereignisse zu Jahresbeginn.

Erstmals als neuer Bürgermeister

Die Ortsverwaltungen und Vereine von Langenau und Enkenstein hatten in die Langenauer Halle eingeladen, und viele kamen; während es für Elke Würger eher ein Abschied war, hielt Dirk Harscher bei diesem Empfang - wie auch in Gersbach - erstmals als neuer Bürgermeister seine Rede - alles musikalisch aufgelockert vom Chor der Grundschule Langenau, der Harscher musikalisch einen guten Ratschlag für bevorstehende stressige Zeiten gab: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit!“.

Auch Jeannot und Christian Weißenberger sorgten als „Knastbrüder“ für heimatliche Gefühle, denn für sie gab es nichts Schöneres, als ihrer alemannischen Schnure zu folgen. Ortsvorsteherin Elke Würger redete Dirk Harscher ebenfalls Mut zu, denn an den Beispielen Zell und Schönau zeige sich, dass es keinen gelernten Verwaltungsfachmann brauche, um das Amt zu stemmen, meinte sie.

In ihrem Rückblick erinnerte Elke Würger an Veranstaltungen für Senioren, das Kinderferienprogramm, den Sonntagssport, der am 13. Januar wieder beginnt, das Scheibenfeuer und das Dorffest. Das zweite halbanonyme Gräberfeld sei angelegt, der Weg vom Friedhof zum Radweg befestigt worden, die Feuerwehr habe einen neuen Mannschaftswagen erhalten und die Landstraße einen Radschutzstreifen.

Im Ausblick kündigte Elke Würger die Einweihung des neuen Bewegungsparcours’ am 12. April an, der zusammen mit dem Tennisclub und der Turnerschaft auf den Weg gebracht worden sei.

Zu den großen Themen in naher Zukunft gehörten das neue Baugebiet im Stalten, das Mehrgenerationenhaus in Zusammenarbeit mit Stadtplaner und Georg-Reinhardt-Haus, die Weiterentwicklung von „Loh-Nord“, der Breitbandausbau mit Freischalten der ersten Häuser sowie das Bildungshaus und der Umbau der Halle, so Elke Würger, die bereits im Vorfeld angekündigt hatte, nach 15 Jahren in der Kommunalpolitik, davon zehn als Ortsvorsteherin, nicht mehr zu kandidieren.

Sie dankte allen engagierten Bürgern in Langenau und ermutigte die Menschen, sich zu engagieren, etwa bei den Gemeinderats- und Ortschaftsratswahlen im Mai oder in Vereinen.

Breitbandausbau ganz oben auf der Liste

Eva Brutschin, Ortsvorsteherin von Enkenstein, wies ebenfalls auf Aktivitäten hin, darunter der Suppensonntag und das Fest im Oktober. Auch in Enkenstein stehe der Breitbandausbau ganz oben auf der Liste; im Frühling würden bereits Häuser angeschlossen. Etwas dauern werde es noch beim Hochwasserschutz, da die Stadt hierfür Gelände benötige und es möglicherweise zu einem Planfeststellungsverfahren komme. Im übrigen habe sie gehört, dass bisweilen ein „Wegkommen vom Ortsteildenken“ gefordert werde, um vom Konkurrenzdenken abzurücken. Allerdings müsse hervorgehoben werden, so Eva Brutschin, dass die dort lebenden Menschen vom Ortsteil geprägt seien.

Bürgermeister Dirk Harscher sprach den anstehenden Hochwasserschutzmaßnahmen in Zeiten des Klimawandels große Bedeutung zu. Für Langenau (Schillerstraße) sollte das Konzept bis Monatsende vorliegen, danach folge eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, eingeschlossen das Thema Fördergelder. Auch in der Insel- und Fabrikstraße müssten Schritte unternommen werden.

In Enkenstein hoffe man auf eine Einigung mit den Grundstücksbesitzern - hier gehe es um den Dorfbach, den besseren Ablauf in der Maibergstraße und den Bypass, so Harscher, der auch einen Rückblick auf 2018 - lokalpolitisch und auf internationaler Ebene - gab und die anstehenden Vorhaben der Stadt streifte, erwähnt auch in seinem Neujahrsgrußwort.

„Sprachrohr der Bevölkerung“

Manfred Schnell, Vorsitzender des Tennisclubs Langenau, bezeichnete in seiner Ansprache die Vereine als „Sprachrohr der Bevölkerung“ und verwies auf den neuen Bewegungsparcours, der vor seiner Einweihung stehe. Daniela Klimmer, zweite Vorsitzende des Musikvereins, konnte von einer Weiterführung der Aktivitäten sprechen, die in Form einer Flötenklasse Gestalt annimmt.

Pfarrer Kai Tilgner von der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde kündigte eine Gemeindeversammlung im Frühjahr an, bei der der neue Begegnungstreff im Stalten Thema sein soll („die Gemeinde bleibt bestehen“), und stellte die Jahreslosung vor („Suche Frieden und jage ihm nach“), bei der es auch darum gehe, sich nicht mit dem aufkeimenden Nationalismus und Menschen, die Unfrieden schaffen, abzugeben.

Beim Neujahrsempfang wurde Langenau scherzhaft als „neues Machtzentrum“ bezeichnet: Neben zahlreichen Bürgern versammelten sich auch Bürgermeister Harscher mit Familie, Ortsvorsteher und Ex-Ortsvorsteher, Gemeinde- und Ortschaftsräte, Ehrenbürger Günter Zabel und seine Frau, Marianne Zabel, Vertreter der Banken, von Schule, Kirche und Kindergarten, Feuerwehr und Polizei sowie Vereinsvertreter in der Langenauer Halle.

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