Klaus Böttger sprach namens der BUND-Ortsgruppe Lob und Anerkennung für das ganze Team der Stadtgärtnerei innerhalb des Bauhofs aus. Der BUND habe sich schon vor Jahren des Themas Artenvielfalt angenommen und sich beispielsweise auch mit den Schopfheimer Kreiseln befasst. Ökologisch an erster Stelle stehe der Kreisel beim Schwimmbad. Auch Landwirte legten immer häufiger Blühstreifen neben den Feldern an.
Die Stadt achte darauf, beim Rasenmähen Blumen stehenzulassen und dass Bäume nicht kaputtgeschnitten werden, teilte Michael Geiger, Vorarbeiter bei der Stadtgärtnerei, mit.
Obwohl schon seit 30 Jahren in Diensten, sei sie fasziniert, schwärmte Karin Miehle-Bohne, Mitarbeiterin der Stadtgärtnerei, von den Insektenweiden. „Es ist ein Traum für mich.“ Reiner Geiger, stellvertretender Vorarbeiter bei der Stadtgärtnerei, freut besonders, dass es keine „Kleckerliswirtschaft“ sein soll, sondern die Stadt Insektenweiden auf großen Flächen ansiedele.
Klaus Böttger vom BUND merkte an, wichtig sei, dass auch Privatleute dem städtischen Beispiel folgten und die „öden, 14-tägig gemähten Rasen“ in Blühbeete umwandeln: „Wenn alle mithelfen, treten vermisste Arten wieder deutlich stärker auf.“
Vor allem müssten Schottergärten vermieden werden, denn die seien „tödlich für alles Leben“. Die Stadt wolle hier ein deutliches Signal setzen, bekräftigte Bauhofleiter Stefan Wetzel, bei dem die Fäden zusammenlaufen. Sie wolle die Bürger animieren, ebenfalls Insektenweiden anzulegen. Denn: „Es ist eine gemeinsame Anstrengung.“
Die drei Weiden seien indes lediglich ein Test. Stetig werde man das Konzept weiterentwickeln, wobei man an die noch nicht angelockten Schmetterlinge und eine veränderte Mähkultur denke sowie auch den Industriekreisel in der Wiechser Straße vor Augen habe. Er könne sich durchaus vorstellen, so Wetzel, dass auch Gewerbe und Industrie auf ihren großen Flächen Insektenweiden anlegen.
Wie es der Zufall wollte, kam Unternehmer Wilfried Blum des Weges, der die bunte Blühfläche bewunderte. Er habe mehr mit Beton zu tun, so Blum, doch die bunten Insektenweiden hätten es ihm so angetan, dass er sich erkundigen wolle, wo man die Blumensaat erhalten könne. Das erste „Säckli“, versprach Bauhofchef Wetzel, werde die Stadt ihm als Geschenk überlassen.
Termininfo: Am kommenden Montag, 3. August, lädt die BUND-Ortsgruppe alle interessierten Bürger zu einem Infonachmittag über die Insektenweide ein. Treffpunkt ist um 17 Uhr beim Fahrnauer Friedhof.