Prokofjew hat bei Schumann genau hingehört und mit seiner Toccata selber eine wahnsinnige, höllisch schwere Teufelei komponiert. Da sie aber orgelpunktähnliche Repetitionen aufweist, kommt der statische Orgelklang dieser motorisch-maschinellen Musik entgegen. Die Orgelbearbeitung von Jean Guillou hat Mokhova mutig in ihr Programm gehievt. Vielleicht verliert dieses so zur Orgeltoccata gewordene diabolische Stück etwas von seiner sarkastischen Schärfe des Martellato-Klavierklangs, hat dafür aber orchestralere Wucht, wird wirklich zu einer maschinenmäßigen Hexerei, zu einer „Metallplastik in Musik“.
Die ehemalige ION-Preisträgerin von 2007 weiß nicht nur sich selbst im eleganten schwarzem Abendkleid mit Schleppe, sondern auch dieses wirkungsvolle Stück am Orgeltisch aufregend zu inszenieren. Sie hat dafür die koloristische Brillanz und makellose Technik und demonstriert eindrucksvoll die Motorik dieser Musik mit dem abschließenden Glissando. Da wurde einmal beim Orgelsommer die Technik gefeiert.
Aber auch andere Toccaten hatten es in sich, angefangen bei Bach (BWV 564) mit dem anschließenden schönen Vivaldi-ähnlichen Adagio, oder Toccata, Fuge und Hymne über Ave maris stella von Flor Peeters mit ihren Schwellwerk-Mixturen bis zur Toccata aus der Suite Gothique von Léon Boellmann - auch ein wilder Sturm, der hier vor allem auch im Pedal tobt, ähnlich wie in Prokofjews wahnsinnig virtuoser Pedalarbeit.