Schopfheim Vom Ein-Mann-Betrieb zur Weltgröße

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Großformatige Fertigungshallen und weitläufiges Firmengelände: Die Firma Dreisterrn an der Hohe-Flum- und der Wiechser Straße, am Rande des Gewerbegebiet Lus. Foto: zVg/Dreistern GmbH & Co. KG

In der Krankenhaus-Waschküche fanden die ersten Aktivitäten statt, heute prägen die riesigen Montagehallen den Schopfheimer Ortseingang aus Richtung Wiechs. Die Firma Dreistern feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen.

Der Spezialist für Profiliertechnologie aus Schopfheim hat sich vom Ein-Mann-Betrieb zu einem der Weltmarktführer in seinem Bereich entwickelt – und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Das Jubiläum lade zum kurzen Innehalten ein, um sich die beschwerlichen Anfänge nach dem Kriegsende vor Augen zu führen. Zugleich diene es dem Familienunternehmen als Ansporn, die eigene Zukunftsfähigkeit nachhaltig abzusichern – und den Blick nach vorne zu richten, heißt es in einer Pressemitteilung der Firma.

Familienunternehmen in dritter Generation

Thomas Krückels führt das Unternehmen zusammen mit seiner Frau Gerlinde nun schon in der dritten Familiengeneration – „ein Paradebeispiel dafür, wie man nachhaltig und verlässlich wachsen kann“, so die Pressemitteilung: von einem Ein-Mann-Betrieb zu einem weltweit geschätzten High-Tech-Unternehmen mit rund 185 Beschäftigten in Schopfheim und im US-amerikanischen Telford.

Als findiger und umtriebiger Technologieführer habe man mittlerweile über 2000 Profilieranlagen für Kunden aus aller Welt entwickelt und hergestellt. Benötigt werden diese in den unterschiedlichsten Branchen, um Werkstücke in Form zu bringen; unter anderem in der Automobil- und Transportindustrie, in Lager und Logistik, in der Elektro-, Möbel- und Bauindustrie sowie in Profilierwerken. Überall kommen Spezialprofile zum Einsatz, erläutert das Unternehmen - mehr als 10 000 verschiedene Profile werden auf den Anlagen von Dreistern hergestellt.

Anlagen bis zu 100 Meter lang

Bei einem Rundgang durch das Unternehmen kommen Besucher schnell ins Staunen: Bis zu 100 Meter lang sind die Anlagen, die hier exakt auf die Anforderungen der Kunden abgestimmt werden.

Mit dem Blick auf die großen Anlagen und die weitläufigen Fertigungshallen erinnere Thomas Krückels gerne an seinen Großvater, der unter denkbar schwierigen Umständen den Grundstein für diese besondere Erfolgsgeschichte gelegt habe, heißt es in der Mitteilung. Thomas Krückels’ Großvater, Dr. Theo Krückels, nahm nach dem Krieg 1949 als Ein-Mann-Unternehmer zunächst in der Waschküche des Schopfheimer Krankenhauses den Betrieb auf. „Der Unternehmergeist und die Tatkraft meines Großvaters waren einfach beeindruckend“, wird Krückels in der Mitteilung zitiert. „Bereits ab 1952 konnten die ersten Profiliermaschinen gebaut werden, die teilweise noch heute im Einsatz sind.“

Neue Impulse durch die zweite Generation

1972 übernahm Gerhard Krückels die Unternehmensführung von seinem Vater in zweiter Generation. „Es ist Zeit, die Kompetenzen weiter auszubauen – so wird beispielsweise die wegweisende Baureihe P3 entwickelt“, schildert das Unternehmen. Im besonderen Maße ging es darum, die Internationalisierung des Unternehmens voranzutreiben, was allen Konjunktureinbrüchen und der gravierenden Ölkrise zum Trotz gelungen sei. Als Meilenstein in der bewegten Firmengeschichte gilt dem Unternehmen die Gründung der „Dreistern Inc. USA“ im Jahr 1984.

Strategie „Dreistern 2030“ als Richtschnur

Ende 1995 übernahm der heutige Unternehmenschef Thomas Krückels die Führung von seinem Vater. „Auch er sieht sich in der Verpflichtung, das Unternehmen konsequent weiterzuentwickeln – immer an den wachsenden Anforderungen der Kunden orientiert und auch stets mit dem Weitblick für die künftigen Herausforderungen“, betont das Unternehmen. Als Beleg für diesen Weitblick verweist das Unternehmen auf die Strategie „Dreistern 2030“. Diese führe allen Beschäftigen vor Augen, was mehr denn je für den gemeinsamen Unternehmenserfolg erforderlich sei: Das strategische Leitmotto „Lösungen entwickeln/Mehrwerte schaffen/Zukunft sichern“ gelte als Richtschnur für das Denken und Handeln im Unternehmen. Den aktuellen Herausforderungen wie der Globalisierung und der Digitalisierung begegnet das Unternehmen selbstbewusst – schließlich hätten die vergangenen 75 Jahre gezeigt, „dass das Unternehmen noch jede Herausforderung gemeistert hat“.

Der Name Dreistern: Eine echte „Schnapsidee“

Eine nette Anekdote zur Namensfindung serviert das Unternehmen in seiner Mitteilung zum Schluss: Pate stand der Dreistern-Cognac – „ein seltener, hochwertiger Genuss in den 40-Jahren des 20. Jahrhunderts“. Der Cognac-Name inspirierte den Firmengründer zu seinem außergewöhnlichen Namen. „Im wahrsten Sinne eine Schnapsidee – die auch heute noch Gold wert ist“.

Dreistern in Zahlen

Über 2000
Profilier-Anlagen im Einsatz, die 10 000 unterschiedliche Profile herstellen

Über 40
Patente

185 Beschäftigte
in Schopfheim und in Telford/USA

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