Schopfheim „Von der Anlage geht ein Risiko aus“

Werner Müller
Licht aus für die alte Flutlichtanlage im Oberfeld: Der Gemeinderat beschloss jetzt, für knapp 200 000 Euro eine LED-Beleuchtung zu installieren. Foto: Werner Müller

Gemeinderat: Stadt erneuert Flutlicht im Oberfeld für knapp 200 000 Euro / Unmut flackert auf

Schopfheim - Auf Nummer sicher geht die Stadt im Oberfeld: Sie tauscht die alte und marode Flutlichtanlage des Sportplatzes für knapp 200 000 Euro gegen moderne LED-Scheinwerfer aus. Hellauf begeistert zeigte sich der Gemeinderat allerdings nicht – bei der Debatte flackerte durchaus Unmut auf.

Schon in der Bürgerfragestunde mokierte sich Ralf Völz im Namen nicht näher genannter Verein über „das viele Geld“, das die Stadt für die Anlage des SVS auszugeben gedenke. Er frage sich, ob auch andere Vereine künftig mit so „großzügiger Förderung“ rechnen könnten. Walter Völz mochte nicht einsehen, dass die Stadt aus Kostengründen etliche Brunnen abstelle, dafür aber für das Flutlicht so viel Geld ausgebe.

Bürgermeister Dirk Harscher hielt dagegen. Erstens handele es sich beim Sportplatz im Oberfeld um eine „städtische Anlage“. Zweitens lasse sich die alte Flutlichtanlage „nicht mehr reparieren“. Elektriker weigerten sich mittlerweile sogar, an den veralteten Installation zu arbeiten.

Außerdem gehe es um die Standsicherheit der Masten und Fundamente. „Ich will gar nicht daran denken, was passiert, wenn ein Mast umfällt und spielende Kinder gefährdet“, mahnte Harscher und fügte hinzu: „Die Stadt haftet“. Er gab zudem zu bedenken, dass moderne LED-Technik den Stromverbrauch senke.

Karlheinz Markstahler (Freie Wähler) votierte dafür, die Entscheidung zu vertagen. Mit Blick auf die Finanzlage der Stadt könne er der Ausgabe jetzt jedenfalls nicht zustimmen.

Wilhelm Tholen war das ebenfalls „ein bisschen zu viel und zu schnell“. Der Ortsvorsteher von Raitbach verwies darauf, dass die Stadt die Rathäuser in den Ortsteilen aus Spargründen verkaufen wolle und fragte sich, was im Oberfeld finanziell noch alles in Frage komme.

„Von der Anlage geht ein Risiko aus“, gab Fachbereichsleiter Jürgen Sänger zu Protokoll und riet dringend von einer Verschiebung der Maßnahme ab. Der Gemeinderat selbst habe 2016 beschlossen, die Sportanlage weiter zu betreiben. Der Verteilerschrank fürs Flutlicht befinde sich im alten, zum Abriss vorgesehenen Sportheim und sei schon längst veraltet. Auch die Verkabelung berge ein „Risiko“, so Sänger.

Falls von der Elektrik und von der Standsicherheit eine Gefahr ausgehe, müsse man die Anlage wohl erneuern, gab Thomas Kuri (CDU) zu bedenken.

Ernes Barnet (Grüne) wies darauf hin, dass es sich um eine Investition für einen langen Zeitraum handele. Die Mittel seien zudem bereits im Haushalt veranschlagt. „Uns allen war bewusst, dass da was kommt“, meinte Barnet und sprach sich dagegen aus, die „Vereine gegeneinander auszuspielen“.

Thomas Gsell (SPD) rief seinen Ratskollegen in Erinnerung, dass beim Beschluss zum Erhalt der Sportanlage allen bewusst gewesen sei, dass dort Sanierungsmaßnahmen fällig sind.

Mit zehn Ja-, einer Neinstimme und bei neun Enthaltungen stimmte das Gremium der Investition schließlich zu.

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