Schopfheim Von: „Es tut weh“ bis: „eine gute Nachricht“

Markgräfler Tagblatt

Bürgermeisterwahl: Fraktionen reagieren unterschiedlich auf den Verzicht von Amtsinhaber Christof Nitz

Schopfheim (wm). Von Schmerz bis Frohlocken: Der Entschluss von Christof Nitz, bei der Bürgermeisterwahl nicht mehr anzutreten, löst in den Fraktionen des Gemeinderates höchst unterschiedliche Reaktionen aus.

„Das tut weh“, macht Heidi Malnati aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl. Die CDU-Fraktion habe lange gehofft, dass der Amtsinhaber seine Entscheidung noch einmal überdenkt. Andererseits habe man in Anbetracht der vielen „scharfen persönlichen Angriffe“, die immer mehr an der Tagesordnung seien, auch Verständnis für seine Entscheidung. Die CDU strecke auf der Suche nach einem Nachfolger die Fühler aus und hoffe, einen kompetenten Kandidaten aufbieten zu können. Schopfheim sei doch eine „sehr attraktive Stadt“.

„Nicht sonderlich überrascht“ zeigt sich Artur Cremans. Aus seiner langjährigen Erfahrung in einer großen Personalabteilung habe er gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen, so der SPD-Fraktionschef. Er erwarte jetzt, dass Christof Nitz den Rest seiner Amtszeit mit „vollem Einsatz“ ableiste. Schließlich habe die Stadt noch „große Aufgaben“ vor sich.

„Ich finde es gut, dass er seine Entscheidung frühzeitig bekannt gibt“, erklärt Ernes Barnet. Der Fraktionssprecher der Grünen glaubt, dass sich nach dem Verzicht des Amtsinhabers vielleicht noch weitere Bewerber melden und der Wahlkampf somit einen „Wettbewerb um die besten Ideen“ ermögliche. Ein Stück weit habe er sich über Nitz’ Entscheidung gleichwohl gewundert, so Barnet. Denn ein paar Projekte (Uehlin-Areal oder Campus) hätte der amtierende Bürgermeister sicher gerne zu Ende gebracht. Andererseits gebe es auch künftig nicht nur „Zuckerschlecken“, allein wenn man an die Stadtfinanzen denke.

„Ich bin hocherfreut“, macht Andreas Kiefer aus seinem Herzen keine Mördergrube. Für die Unabhängigen sei der Verzicht von Christof Nitz, der zwar überraschend komme, eine „gute Nachricht“. Kiefer hat eher damit gerechnet, dass der Amtsinhaber weitermacht. Zugleich glaubt der Unabhängige-Stadtrat, dass Nitz die bevorstehenden Wahl nicht mehr gewonnen hätte. Er habe schließlich „keine gute Arbeit“ geleistet, sondern die Stadt „zugebaut“.

„Ich bin schon überrascht“, erklärt Hildegard Pfeifer-Zäh. Die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler hat bislang eher vermutet, dass Christof Nitz den einen oder anderen Erfolg seiner Arbeit durchaus noch gerne geerntet hätte. Andererseits habe sie Verständnis für seine Entscheidung angesichts manch „unschöner Diskussionen“. Grundsätzlich habe Christof Nitz es gut verstanden, mit Menschen umzugehen. Diese Eigenschaft wünsche sie sich auch von seinem Nachfolger/seiner Nachfolgerin. Vor allem aber müsse der neue Bürgermeister für die „komplexe Aufgabe“ im Mittelzentrum Schopfheim „fachlich und persönlich“ geeignet sein, so Pfeifer-Zäh.

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