Schopfheim Von Zuwächsen und einem Verlust

Markgräfler Tagblatt

Bürgermeisterwahl: Dirk Harscher holt in Langenau mehr als 80 Prozent / Haberstroh freut sich auf Breitnau

Spannungsreich war die Zeit der Stimmenauszählung nach der Schließung der Wahllokale am Sonntagabend. Aber schnell stellte sich heraus: Eine Zitterpartie, ein Kopf-an-Kopf-Rennen, würde es nicht geben, denn schon früh war eindeutig klar: Dirk Harscher gewinnt die Wahl haushoch.

Von Petra Martin

Schopfheim. Der 48-Jährige parteilose Sieger heimste 64,75 Prozent der Stimmen ein und war überlegener Sieger in allen 24 Wahlbezirken. Sein bestes Ergebnis fuhr Harscher in seinem Wohnort Langenau ein, wo er 81,25 Prozent holte (erster Wahlgang: 70,42 Prozent). Seinen Freunden im Dorf dankte Harscher denn auch ausdrücklich bei seiner Siegesrede in der Stadthalle für die Hilfe im Wahlkampf.

Dirk Harscher konnte indes selbst in dem Wahlbezirk, in dem er am schlechtesten abschnitt, noch Stimmen dazugewinnen. Hatte er in Eichen beim ersten Wahlgang 30,53 Prozent geholt, so waren es beim zweiten Wahlgang 20 Prozentpunkte mehr (55,86 Prozent) – von einem schlechten Ergebnis kann man da fast schon gar nicht mehr sprechen.

In Raitbach gelang es dem künftigen Bürgermeister nach der Aufgabe von Roland Matzker und Thomas Gsell gar, einen Anstieg seiner Stimmen von 36,10 auf 71,13 Prozent zu erreichen – fast 35 Punkte mehr.

Die Stadtmusik unter Leitung von Joachim Wendland hatte ein paar fetzige Märsche mitgebracht und das „Badnerlied“, bei dem fast der ganze Saal aufstand. Schließlich sorgte auch eine Alphorn-Formation für Musik.

Auch eine Abordnung der Feuerwehr mit Gesamtkommandant Lutz Hofer sowie Polizeichef Christoph Dümmig fanden sich ein, um vor Ort hautnah mitzuerleben, wer als Nachfolger von Christof Nitz zum Rathauschef gekürt wird.

Wahlverlierer Josef Haberstroh war diesmal pünktlich in der Stadthalle erschienen und kündigte an, wieder nach Breitnau zurückzukehren, wo er gerne Bürgermeister sei; eine andere Stelle habe er nicht. Der 54-Jährige gewann 34,51 Prozent der Stimmen, sein bestes Resultat holte er wie beim ersten Wahlgang in Eichen. Waren es dort am 7. Oktober 43,5 Prozent gewesen, waren es vorgestern 44,14 Prozent. Sein schlechtestes Ergebnis bekam Haberstroh am vergangenen Sonntag naturgemäß in Langenau.

Stimmen verloren hat Haberstroh sogar in Gersbach (erster Wahlgang: 36 Prozent, zweiter Wahlgang: 29,43 Prozent), Stimmen gut gemacht hat der von CDU und Freien Wählern unterstützte, parteilose Kandidat bei den Briefwählern (erster Wahlgang: 31,6 Prozent, zweiter Wahlgang: 39,01 Prozent).

Die Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft, aber auch aus dem oberen und Kleinen Wiesental hießen Dirk Harscher in ihren Reihen willkommen. Landrätin Marion Dammann sicherte ihre Unterstützung durch das Landratsamt zu. Auch Alt-Bürgermeister Klaus Fleck

19 Stimmen für sonstige Bewerber

ließ es sich nicht nehmen, dem Nachfolger seines Nachfolgers die Hand zu schütteln.

Geknickt verfolgten Vertreter der CDU den Wahlausgang, wobei sich herumsprach, dass nicht alle Mitglieder von CDU und Freien Wählern von Kandidat Haberstroh restlos überzeugt gewesen sein sollen.

Für Fridi Miller, die beim zweiten Wahlgang angetreten war, nachdem sie ihren Rückzug vom ersten angekündigt hatte, stimmten am Sonntag 29 Wahlberechtigte. Acht Bürger gaben Mandes Lohse ihre Stimme.

19 Stimmen entfielen auf „sonstige Bewerber“, hinter denen sich Namen wie Christof Nitz (Amtsinhaber), Klaus Fleck (Alt-Bürgermeister) oder Patrik Bender (Ordnungsamt) verbergen, wie Wahlleiterin Daniela Wieburg auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte.

Harscher soll übrigens bei der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr offiziell verpflichtet werden – wann diese stattfindet, steht derzeit noch nicht fest.

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