Nett war die Anekdote, die Ursula Oberle zum Stück „Bass Burner“ des Amerikaners Pete Rose erzählte. Angeblich sei es inspiriert von Autorennen in der Wüste, bis der Motor durchbrennt. Aber auch musikalisch war die Blockflötistin eine überzeugende Fürsprecherin dieser sehr erzählerischen Musik.
Noch eine Überraschung gab es am Schluss bei den sechs Etudes Caprices von Sebastian Lee, einem Cellosolo mit eurythmischer Vertonung. Während Ceciel Strouken sich um betörende Tongebung bemühte und eine inspiriert-differenzierte Wiedergabe der sechs Sätze vorlegte, erweiterte sich das Stück zu einem richtigen Tanzporträt mit zwei Eurythmisten, dem Kolumbianer Alvaro Castro und der an der Waldorfschule unterrichtenden italienischen Eurythmielehrerin Giulia Cavalli.
Unspektakulär in den zarten, luftigen Bewegungen, dafür umso eindringlicher in der auf die Musik bezogenen Gestik, fügten sich die beiden Eurythmisten mit ihren Tanzfiguren zu einem sehr lebendigen Dialog ins Spiel.
Das war ein wunderschöner Ausklang dieses Konzerts in freier Natur, bei dem viele Zuhörer auf Klappstühlen unter den ausgeteilten bunten Sonnenschirmen saßen.
Ob es noch mal ein Klappstuhlkonzert auf dem Platz gibt oder man sich wieder in der Kirche sehen wird, ist noch offen.