„Der Wahlsieg rührt mich sehr.“
Der Wahlgewinner dankte allen Unterstützern, seiner Frau Sofie und seinen Söhnen Marvin und Finn. Das Amt wolle er mit Respekt und Verantwortungsgefühl ausüben. Er reiche allen die Hand und freue sich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den städtischen Rathausmitarbeitern. „Ich bin positiv gestimmt, dass die Chemie stimmen wird.“
Der 48-Jährige will nicht lange fackeln: Er kündigte noch bei seiner Siegesrede auf der Stadthallenbühne an, noch vor seinem offiziellen Amtsantritt im neuen Jahr bei der Stadtverwaltung hospitieren zu wollen und Seminare zu besuchen, um sich die fehlende Verwaltungserfahrung anzueignen. „Das will ich nicht erst am 2. Januar machen“, versprach der 48-Jährige unter dem riesigen Jubel seiner Anhänger.
Gestern Abend hatten sich in der Stadthalle rund 1000 Menschen versammelt, und die Spannung war riesengroß, als Amtsinhaber Christof Nitz um 18.58 Uhr unter dem Trommelwirbel der Stadtmusik das amtliche Endergebnis verkündete.
Nitz dankte auch Josef Haberstroh, der Farbe in den Wahlkampf gebracht habe. Der Wahlverlierer gratulierte Dirk Harscher und erklärte, dem Wahlsieger bei Bedarf mit seinem Wissen zur Verfügung zu stehen. Die Wähler hätten seinen Einsatz in Schopfheim nicht honoriert, so Haberstroh. Er habe indes „alles gegeben“ und „unglaublich viele wertvolle Erfahrungen“ gemacht. „Ich fühle mich als zweiter Gewinner, denn ich nehme viele Erfahrungen von hier mit.“ Froh sei er über das eindeutige Wahlergebnis; wäre es knapper ausgefallen, wäre eine Niederlage möglicherweise schlechter zu verschmerzen. Haberstroh sagte, für Breitnau sei es eine „große Beruhigung“, dass er dort Bürgermeister bleibe. Breitnau werde feiern.
Die Schar der Gratulanten für Dirk Harscher wollte indes nicht abreißen. Lange Schlangen bildeten sich; auch zahlreiche Bürgermeister der Umlandgemeinden und Abgeordnete standen an, um dem Wahlgewinner die Hand zu schütteln.
Viele Bürgermeister unter den Gratulanten
Landrätin Marion Dammann gratulierte ebenfalls. Jetzt werde erwartet, dass Harscher seinen Wahlslogan „Stark für Schopfheim“ umsetze - eine Einarbeitungszeit werde ihm natürlich zugestanden.
Thomas Gsell, der beim zweiten Wahlgang nicht mehr angetreten war, nannte es ein „tolles Ergebnis“ für Harscher. „Ich freue mich besonders darüber, dass es ein eindeutiges Resultat ist. Harscher hat einen Großteil der Wähler hinter sich gebracht. Ich werde ihn unterstützen.“
SPD-Fraktionsvorsitzender Cremans zeigte sich überrascht von der Deutlichkeit des Ergebnisses. Er freue sich für Harscher und wünsche ihm eine gute Hand bei der Ausübung des Amtes. „Mir ist klar, dass er im Gemeinderat noch Unterstützung braucht, und die habe ich ihm persönlich in Aussicht gestellt.“
Michael Straub (Grüne) sagte, dieses Ergebnis sei ihm lieber als ein anderes.
Ute Zeh und Marianne Zabel (CDU) erklärten, die Wähler hätten einen Schopfheimer favorisiert. Sie hätten Josef Haberstrohs Engagement nicht honoriert, die niedrige Wahlbeteiligung habe ein übriges getan.