Schopfheim Waschechter „Seewicht“ als Obernarr

Von Hans-Jürgen Hege

Fasnacht: Statthalter „Michi vom Eiemer See“ stellt sich vor / Geheimnis musste ein Jahr gehütet werden

Langsam wird’s ernst für Michael Hofmann. Als Statthalter „Michi vom Eiemer See“ führt er die Aruba-Gesellschaft durch die bevorstehenden närrischen Tage und Wochen. Er freut sich drauf. Und er hofft, dass viele Fans bei Umzügen, Bällen, Zunftabenden und sonstigen Veranstaltungen der Narrenzunft die unbändige Freude an uriger alemannischer Fasnachtstradition mit ihm teilen werden.

Von Hans-Jürgen Hege

Schopfheim. „Spaß an de Freud solle si ha“, sagt er und verspricht, das Seine dazu beizutragen, dass die fünfte Jahreszeit nach zweijähriger Pandemie-Pause für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Am 11.11.2022 wurde Michael Hofmann als Statthalter vorgestellt. Oberzunftmeister Frank Pfeiffer lüftete bei der Fasnachtsausgrabung am Kronenbrunnen das Geheimnis, das Hofmanns Familie, die beiden Alt-Statthalter Kai Horschig und Werner Schwald und der frühere Oberzunftmeister Hanspeter Meyer über ein Jahr lang streng hüten mussten. Denn: „Im September 2021 het mich de Hanspeter Meyer g‘frogt, ob ich des hohe Amt übernimm“, erinnert sich „Michi vom Eiemer See“ an den Beginn des Abenteuers, das eigentlich für die Kampagne 2021/22 geplant gewesen war – dann aber wegen Corona ausgesetzt werden musste.

Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben. Obwohl es an der Spitze der Narrenzunft im Laufe des Jahres 2022 einen Wechsel gab – Frank Pfeifer löste Hanspeter Meyer ab – blieb Hofmann Wunschkandidat der Zunft. Und auch für ihn selbst, den eingefleischten Narren, stand noch immer fest: „Au wenn’s e Johr spöter isch: Ich machs!“

Seewicht bauen ihren eigenen Wagen

Mit ihm freuen sich die Seewichte, die Hofmann 1985 – damals noch als „Eiemer Seeteufel“ – mit aus der Taufe hob: Erstmals macht einer aus ihren Reihen eine derartige „Karriere“. Deshalb legen sich die Wichte nun auch ganz besonders ins Zeug: Beim großen Umzug am Fasnachtssonntag sind sie heuer mit einem eigenen Wagen dabei, den sie derzeit zusammen mit Zimmermann Thomas Jost bauen. Das soll – wenn’s gut klappt – zur Regel werden, kündigt „Michi vom Eiemer See“ an, der es sich natürlich nicht nehmen lässt, in die Hände zu spucken und aktiv am Wagenbau mitzuwirken. Obwohl der 55-jährige als Statthalter doch auch einiges anderes zu tun hat. Schließlich muss er seine zahlreichen Auftritte vorbereiten, Reden schreiben, Statthalter-Orden basteln und an verdiente Fasnächtler verteilen und sich jede Menge Gags ausdenken, mit denen er Schopfheims Narrenschar bei Laune halten will.

Lohn sei ihm, wenn bei seinen Auftritten viel gelacht werde, sagt er, denn: „Lache isch die bescht Medizin“. Wenn das stimmt, dürften Schopfheims Fasnachtsfreunde die fünfte Jahreszeit ziemlich gesund überstehen.

„Wer will, der darf“: Unter diesem Motto lädt der Statthalter zur Teilnahme am Schopfheimer Umzug in der Gruppe der Seewichte ein. „Es wäre schön, wenn sich eine große Fußgruppe finden würde“, bittet die Heimatzunft des Statthalters um rege Beteiligung. Als Outfit ist ein blaues Oberteil und eine schwarze Hose vorgesehen. „Hüte“, so die Narrengruppe, „werden bestellt und wer möchte, bekommt einen blauen Umhang genäht.“

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