Von den noch bestehenden Chören des ACV sind elf Vereine mindestens so alt wie der Verband oder noch älter. Es sind dies die Chöre aus Maulburg (1842), Zell (1844), Weitenau (1845), Schönau (1851), Wieden (1855), Wiechs (1858), Wieslet (1862), Raitbach (1863), Gresgen und Fahrnau (beide 1864) und Eichen (1865).
Wieso entstanden gerade um die Mitte des 19. Jahrhunderts so viele Chöre?
Das hängt mit der Politik jener Zeit zusammen. Die Menschen wollten selbstständiger werden und sich nicht so sehr von den Fürsten bestimmen lassen. Das hängt auch mit der 48er-Revolution zusammen. Es gab zwar schon berühmte Chöre, meist Knabenchöre, so den Thomanerchor, die Wiener Sängerknaben, die Regensburger Domspatzen und den Dresdner Kreuzchor. Aber für die Männerchöre spielten Personen wie Friedrich Silcher in Tübingen, Carl Friedrich Zelter in Berlin und Hans Georg Nägeli in Zürich eine bedeutende Rolle.
Es gibt aber heute auch gemischte Chöre, Frauenchöre und Kinder- und Jugendchöre. Wie sieht das beim ACV aus?
Ja, manche Männerchöre haben aufgehört zu existieren, so dass an manchen Orten gemischte Chöre oder auch Frauenchöre entstanden. Es gibt aber auch manche Orte, in denen sowohl Männer-, Frauen- und gemischte Chöre im selben Verein bestehen.
Wie sieht es mit Kinder- und Jugendchören aus?
Man freut sich immer über die Entstehung von Chören mit Kindern und Jugendlichen. Doch ist zu beobachten, dass die jungen Menschen durch berufliche Veränderungen nicht so lange wie manche Erwachsenen dabei bleiben, auch wenn man die Literatur jugendgemäß auswählt.
Wer wird an Honoratioren am Samstag erwartet?
Wir freuen uns auf Wolfgang Denecke vom badischen Chorverband, der sicherlich einiges über die Chorarbeit im Lande zu berichten weiß. Grußworte sprechen die Landrätin Marion Dammann und Bürgermeister Christof Nitz. Aber auch von den Nachbar-Chorverbänden vom Hochrhein und vom Markgräflerland werden Vertreter erwartet.
Gibt es auch einen Moderator?
Ja, natürlich. Unser Präsidiumsmitglied Wolfgang Bühler aus Eichen wird durch das Programm führen. Wir hoffen, dass die Bevölkerung an beiden Veranstaltungen stark vertreten ist.