Am 30. Juni findet in der Alten Kirche St. Michael ein ökumenischer Gottesdienst mit Pastoralreferentin Christina Betz und Pfarrer Martin Schmitthenner statt, zu dem die Stolperstein-Initiative ebenfalls Input leistet.
Ein Abend mit Vortrag, Lesung und Diskussion erwartet Geschichtsinteressierte am 1. Juli um 18 Uhr im Museumskeller. Die Psychoanalytikerinnen Regine Mahrer (Basel) und Susanne Kita (Hausen) beschäftigten sich mit der jüdischen Zeitzeugin Margot Friedländer und ihrem Erinnern und Verarbeiten von Erlebnissen der Shoa. Eine musikalische Reise durch das Judentum unternehmen dann Esther Lorenz (Gesang) und Peter Kuhz (Gitarre) am 9. Juli um 20 Uhr in St. Michael. Am 11. Juli stellt die Künstlerin Veronika Drop ab 20 Uhr im katholischen Gemeindehaus jüdische Märchen vor. Geplant ist auch ein Konzert mit dem Pianisten Boris Chnaider am 4. August um 19 Uhr im katholischen Gemeindehaus. Er wird Werke von Felix und Fanny Mendelssohn sowie jüdischen Komponisten wie Viktor Ullmann o der Alexander von Zemlinsky vortragen.
Letzter Programmpunkt in diesem Jahr ist die Theateraufführung „Sophie und ich“ am 7. November um 20 Uhr. Das Privattheater „Deutsche Kammerschauspiele“ bringt dann die fiktive Begegnung von Sophie Scholl und Hitlers Sekretärin auf die Bühne der Stadthalle.
Recherche in zahlreichen Archiven
Für die diesjährige Stolpersteinverlegung hat die Initiative in zahlreichen Archiven recherchiert. Von der Gedenkstätte Grafeneck bekam sie eine Liste mit den Schopfheimer Opfern der Tötungsanstalt Grafeneck.
Recherchiert wurde laut Marianne Merschhemke an der Universität und im Landesarchiv in Freiburg (Patientenakten, Betreuungsakten), in einem Archiv in Basel, im Stadtarchiv Schopfheim und in Kirchenbüchern. Darüber hinaus hofft die Initiative, im hessischen und im rheinland-pfälzischen Landesarchiv Informationen über die Deportierten aus der Kreispflegeanstalt Wiechs zu finden.
Gesucht werden noch Bürger, die Akten dechiffrieren können, die in Sütterlin oder Currentschrift vorliegen.
Finanzielle und kulturelle Beiträge gesucht
Für die Stolpersteinverlegung selbst ist die Verlesung eines Briefs von Meta Mayer geplant. Ein Bild der Familie Mayer und von Katharina Waldi wird zu sehen sein, der Lebenslauf von Herbert Mayer kann studiert werden. Gewünscht ist auch eine Beteiligung von Schülern, die etwa Rosen niederlegen. Auch eine musikalische Umrahmung wird noch gesucht.
Schließlich braucht es für die Verlegung auch noch finanzielle Unterstützung. Die Initiative will in diesem Zusammenhang Kontakt zu Unternehmen aufnehmen, um das Anliegen zu platzieren. Sie bedauert, dass die Stadt sich nicht im erhofften Maß finanziell engagiert, hieß es bei dem Treffen. www.stolpersteine-wiesental.de/