Schopfheim „Wer macht jetzt denn Feuer?“

Werner Müller

Waldkindergarten: Unmut über Vandalismus am Entegast / Insgesamt 58 Corona-Infektionen in der Stadt

Schopfheim - „Mir fehlen die Worte“: Bürgermeister Dirk Harscher machte beim gestrigen Pressegespräch im Rathaus aus seinem Groll keinen Hehl.

Dieser bezog sich freilich nicht auf das eigentliche Tagesthema, die Corona-Krise, sondern auf den Vandalenakt am Waldkindergarten „Bucheckerle“.

Wie berichtet, hatten am Wochenende dort Einbrecher gewütet – Schlösser aufgebrochen, Mobiliar und selbstgewerkelte Gegenstände verbrannt und die Inneneinrichtung verwüstet.

„Große Lagerfeuers“ am Entegast rasch gelöscht

„Wer macht jetzt Feuer, wo doch höchste Waldbrandgefahr besteht“, fasste sich der Bürgermeister an den Kopf. Diese sinnlose Zerstörungswut sei „sehr bedenklich“. Zum Glück habe die Feuerwehr das „große Lagerfeuer“ droben am Entegast rasch löschen können.

„Der Sachschaden allein am Inventar beträgt zwischen 1500 und 2000 Euro“, berichtete Patrik Bender, bei der Stadt für die Kindergärten zuständig. Am Gebäude selber richteten die unbekannten Täter Schaden in Höhe von 3000 bis 5000 Euro an. Sie hatten offenbar mit Bolzenschneidern die Vorhängeschlösser geknackt und die Scharniere verbogen.

Stadt prüft Videoüberwachung

Da der Waldkindergarten „Bucheckerle“ nicht zum ersten Mal Ziel von Vandalen war, behält sich die Stadtverwaltung jetzt Gegenmaßnahmen vor. „Wir prüfen auch die Möglichkeit von Videoüberwachung“, erklärte Marcus Krispin. Da gebe es allerdings einige datenschutzrechtliche Fragen zu klären. Ungeachtet dessen will die Stadt aber die Kontrollen verstärken, wie Patrik Bender betonte.

Weniger ärgerlich war, was das Stadtoberhaupt im Anschluss daran zur Corona-Entwicklung zu berichten hatte. Nach seinen Worten stieg die Zahl der Infizierten in Schopfheim seit vergangenem Wochenende um vier Personen auf insgesamt nunmehr 58. Das entspreche in etwa der bundesweit zu beobachtenden leichten Steigerung, so Harscher.

Er nutzte die Gelegenheit, um vor dem Feiertag noch einmal eindringlich an die Schopfheimer zu appellieren, nicht in vielen großen Gruppen zur Maitour aufzubrechen, sondern auch an diesem Tag die Corona-Regeln zu befolgen.

Rathäuser bis 17. Mai für Publikumsverkehr geschlossen

Er gab ferner bekannt, dass die Rathäuser noch bis einschließlich 17. Mai für den offenen Publikumsverkehr geschlossen bleiben. Wer amtliche Angelegenheiten zu regeln hat, kann sich unter Tel. 396-0 einen Termin besorgen und erhält dann Einlass – allerdings nur mit Mund-Nasen-Schutz.

Zur Sicherheit der Mitarbeiter habe die Stadt die Hygienemaßnahmen weiter verstärkt, so Harscher, unter anderem mit noch mehr Spuckschutzvorrichtungen.

Der Schichtbetrieb in den Rathäusern läuft am 4. Mai aus. Dann gelten wieder die normalen Arbeitszeiten und „größtmögliche Sicherheitsvorkehrungen“, unter anderem in Form von Einzelbüros und Home-Office.

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