Schopfheim „Werner vom Mitteldorf“ schwingt das Aruba-Zepter

Markgräfler Tagblatt
Hatte seinen ersten großen Auftritt: Statthalter „Werner vom Mitteldorf“. Fotos: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Fasnachtsauftakt: Werner Schwald ist Statthalter / Motto: „„Wär’s nit so ernscht, chönntsch drüber lache“

Schopfheim (hjh). Was für ein passender Auftakt: „Wär’s nit so ernscht, chönntsch drüber lache“: Was Klaus Strauß bei der Fasnachtseröffnung am Kronenbrunnen mit finsterer Miene von sich gab, klang zwar wie das Motto, war’s zunächst aber gar nicht.

Vielmehr regte sich der Oberfeger gewaltig auf, weil die Mikrofontechnik hartnäckig versagte.

So verging eine Weile, bis nach närrischen Klängen der Aruba-Band und der Guggemusik „Namelose“ aus den Boxen das erste Wort zu hören war. Das war dann tatsächlich das Motto, das so schön zum schrägen Beginn des Abends passen mochte: „Wär’s nit so ernscht, chönntsch drüber lache!“, sagte Strauß jetzt offizielle und fuhr fort: „Humor isch, wenn mr trotzdem lacht.“ Dann widmete sich der Oberfeger dem „Stadtrottsunami“, der der Wählergunst geschuldet sei. „Im Rootssaal wird am Mentignacht alles z’vorderschte z’hinterscht g’macht. Die bisher Große chasch jetz hinte, als chleini Stadtrotshüfli finde.“

Strauß gönnte dem „Rothusgeistesblitz“, die Hauptstraße mit den „gääle Flärre“ zu dekorieren und sie damit zur Spiegeleierstraße zu machen, einen Seitenhieb. Das Hickhack ums alte Uehlin-Haus bezeichnete er als „Beamtenmikado“ nach der Regel: „Des Spiel het jo de Schluss: Wer sich bewegt, der isch gli duss!“

Nach diesem Prolog rückte dann die Frage aller Fragen in den Mittelpunkt. „Wer wird Statthalter?“ Schnell war ein Teil des Geheimnisses, das Oberzunftmeister Hanspeter Meyer so lange gehütet hatte, gelüftet.

Er kommt, wie Kai Horschig, der letztjährige Statthalter betonte, „us Raitbach, war Chef des Sternen-Zinkens und wohnt jetzt in Langenau“. Und als dann noch herauskam, dass es schon einmal einen Fasnachtsregenten mit dem gleichen Nachnamen gegeben habe und dass der Vorname des neuen „Werner“ sei, war klar: „Werner vom Mitteldorf“ (bürgerlich Werner Schwald) herrscht für die nächsten 107 Tage im Arubaland.

„Jetzt wird g’sunge, danzt un glacht“, gab der neue Machthaber gleich die Richtung vor. Große Sprüche, sagte er, wolle er keine klopfen. Er wünsche sich einfach nur eine wunderschöne Fasnacht, bei der alle an einem Strang ziehen.

„An dich, Dirk, habe ich die große Bitt. Hilf mit dienem Ordnungsamt bitte kräftig mit“, wandte er sich an den Bürgermeister, der sich nach seiner widerstandslosen Entmachtung samt Schlüsselübergabe nun nach eigenen Worten darauf freut, drei Monate, zwei Wochen und einen Tag auf der faulen Haut liegen und zusehen zu können, was die Narren so alles anstellen in der Stadt. Den richtigen Regenten hätten sie ja gefunden, glaubt Dirk Harscher. Schließlich stamme der neue Statthalter aus einer fastnachtsverrückten Familie, in der alle „ein wenig irre“ sind.

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