Schopfheim „Wir können nicht alles kontrollieren“

Werner Müller

Freibad: Am Montag startet die Saison / Eigenverantwortung der Gäste ist „höchstes Gebot“

Schopfheim - Becken voll. Wasser warm (24 Grad): „Wir sind startklar“, verkündet Mathias Wüst und freut sich darauf, dass es am Montag los geht und er die Tore des Freibads im Oberfeld nach mehrwöchiger Verspätung endlich öffnen kann.

Ein bisschen Lampenfieber spüren der Schwimmmeister und sein Team durchaus. Denn nichts wird in diesen Corona-Zeiten dann so sein, wie es immer war. „Wir haben noch keine Ahnung, wie es wirklich läuft“, räumt Mathias Wüst ein.

Acht Seiten Sicherheitskonzept

Tatsächlich steht ihm und seiner Mannschaft sowie den Badegästen der berühmte Sprung ins kalte Wasser bevor – vor und bei dem nassen Vergnügen gilt es schließlich strikte Hygieneregeln zu beachten.

Sage und schreibe acht Seiten umfasst das einschlägige Sicherheitskonzept, das sich Badpersonal und Besucher einimpfen müssen. Mund- und Nasenschutz in den Gebäuden sind Pflicht, 1,50 Meter Abstand drinnen und draußen ebenso. Für die Besucher gibt es definierte Laufwege, die kleinen Umkleidekabinen bleiben zu, nur jeweils ein großer Raum für Männlein und Weiblein sind offen, dazu jeweils zwei Duschen und zwei Toiletten.

„Die Eigenverantwortung der Badegäste ist das höchste Gebot, wir können nicht jeden dauernd kontrollieren“, betont Betriebsleiter Mathias Wüst.

Besucherzahl auf 500 bis 800 gleichzeitig begrenzt

Auch der eigentliche Badespaß unterliegt gewissen Einschränkungen. So dürfen sich statt der 2700 bis 3000 Besucher, wie sie an heißen Sommertagen durchaus üblich sind, nur noch knapp 800 gleichzeitig im Bad aufhalten.

Aus diesem Grund gibt es Tickets nur im Internet zu kaufen. Mit diesen müssen die Gäste an der Kasse einchecken – die EDV registriert automatisch Zu- und Abgänge und steuert somit die Besucherzahl. Die Karten sind ab sofort erhältlich.

„In der ersten Woche lassen wir nur 500 gleichzeitig rein“, erklärt Mathias Wüst. Wenn sich alles eingependelt habe, wolle man die Besucherzahl schrittweise bis auf 800 erhöhen.

Auch für all jene, die gerne ins Wasser möchten, aber keine Eintrittskarte übers Internet erwerben können, gibt es eine Lösung: An der Kasse liegen 25 „Coins“, einfache Plastikchips, bereit. Wer den Eintritt bar bezahlt und seine Personalien hinterlegt, bekommt eine Münze und gibt diese beim Verlassen des Bads wieder ab.

Saisonkarte für Frühschwimmer

Die Frühschwimmer können sich für 40 Euro übers Internet eine Saisonkarte besorgen. Damit dürfen sich von Montag bis Donnerstag jeweils von 6 bis 9 Uhr ihre Runden drehen – müssen ab spätestens um 8.55 Uhr wieder draußen sein.

An den ersten Öffnungstagen müssen Wasserratten zudem eine gewisse Zurückhaltung üben: Bauchplatscher und Arschbomben sind nicht möglich. „Wir machen Rutschbahn und Sprungbretter vorerst nicht auf“, erklärt Mathias Wüst. Das gelte auch für Beachvolleyballfeld und die Spielwiese mit den Fußballtoren.

Herkulesaufgabe für die Schwimmmeister

Die Wege in die beiden Schwimmbecken sind nach seinen Worten klar ausgeschildert. Im Wasser selber dürfen sich im Schwimmerbereich maximal 75 Personen aufhalten, im Nichtschwimmerbereich 188.

Wie das alles im Auge behalten? Mathias Wüst und sein Kollege Roney Hasan wissen, dass da eine Herkulesaufgabe zukommt. Zum Glück stehen ihnen noch zwei DLRG-Helfer zur Seite, die ebenfalls ein Auge auf die Einhaltung der Corona-Regeln haben werden.

Trotz alledem freut sich Wüst auf die bevorstehende Saison, die in Wahrheit ja nur noch eine „halbe“ ist. Er wünscht sich vor allem, dass die Badegäste auf ihre Kosten kommen und Verständnis für die unumgänglichen Regelungen zeigen.

Das wäre auch eine Belohnung für die gesamte Bad-Mannschaft, die fürwahr stressige Wochen hinter sich hat. Erst der abrupte Stopp aller Vorbereitungen im April, dann vor zweieinhalb Wochen plötzlich wieder mit Vollgas an die Arbeit.

Mathias Wüsts „großer Dank“ gilt neben dem Betreiber denn auch der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat, die mit einer zusätzlichen Finanzspritze die Öffnung des Freibads erst ermöglicht hatten. „Wir freuen uns, dass sich beide Seiten geeinigt haben“, so der Betriebsleiter.

Tickets, Öffnungszeiten und weitere Informationen unter:

schopfheim.sport-freizeitbaeder.de

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