Schopfheim Wohnen im alten Weberei-Areal

Werner Müller
125 neue Wohnunge plant ein Bautäger im alten Weberei-Areal in Fahrnau. Foto: Altera GmbH

Gewerbebrache: Bauträger will in Fahrnau 125 neue Wohnungen errichten

Schopfheim-Fahrnau - Neues Leben auf einer alten Gewerbebrache: Eine Bauträgerfirma webt große Pläne für das knapp einen Hektar große Areal zwischen Hauptstraße, Hans-Vetter-Straße, Hammerschmiedgasse und Gewerbekanal.

Wo bis Anfang des 20. Jahrhunderts die Webstühle ratterten, sollen 125 Wohnungen sowie Büros und Praxen entstehen. Nachdem in den vergangenen zehn Jahren diverse Planungsbüros ihre Entwürfe vorgelegt und mehrere Eigentümer sich die Klinke in die Hand gegeben haben, scheint es dieses Mal tatsächlich zu klappen.

Wenn der Gemeinderat in seiner Sitzung am kommenden Montag über eine entsprechende Bauvoranfrage entscheidet, steht die Ampel auf Grün. Die Stadtverwaltung jedenfalls empfiehlt dem Gremium, das große Bauvorhaben abzusegnen und mit den Investoren einen städtebaulichen Vertrag abzuschließen.

Das kommt nicht von ungefähr. Denn mit den vorgelegten Plänen halten sich die potenziellen Bauherren an die Vorgaben, auf die sich das Stadtparlament in einer Klausurtagung geeinigt hatte, bei der mehrere Varianten samt Modellen auf dem Tisch lagen.

Der Haken an dem Projekt ist die Nähe zum angrenzenden Gewerbegebiet „Grienmatt“ in Hinblick auf den Immissionsschutz sowie wegen möglicher Einschränkungen der bestehenden gewerblichen Nutzung. Bereits vor fünf Jahren hatten die Behörden den Plänen auf der Fläche in direkter Nachbarschaft zum Gewerbe nur zugestimmt, wenn Lärmgutachten belegen, dass eine Wohnbebauung unter Einhaltung der Auflagen möglich ist.

Der jetzige Investor erwarb das Gelände im Jahr 2018, um laut Stadtverwaltung „verdichteten Geschosswohnungsbau“ zu verwirklichen. Er konnte sich außerdem die Option auf ein angrenzendes Grundstück sichern. Bislang lagen mehrere städtebauliche Entwürfe für das Gebiet auf dem Tisch, von denen einer jetzt das Rennen wohl macht.

„Es erfolgt eine bauliche und flächenschonende Nachverdichtung“, stellt die Verwaltung in der Vorlage für das Stadtparlament fest. Das Vorhaben trage dazu bei, dem „erhöhten Siedlungsdruck und der „hohen Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt entgegenzuwirken. Die Planung entspreche zudem den vereinbarten Rahmenbedingungen und halte die Anforderungen für den Lärmschutz ein.

Der Investor plant eine so genannte „Blockrandbebauung“, die zum Gewerbekanal hin vier Voll- sowie ein Attikageschoss aufweist. An der Hauptstraße entlang sind drei und vier Vollgeschosse vorgesehen.

Das Bauvorhaben umfasst 125 Wohnungen, davon sollen 30 die Anforderungen des geförderten Wohnbaus erfüllen. In den Gebäuden an der Hauptstraße sind „aufgrund der zentralen Lage“ in Fahrnau auch gewerbliche Nutzungen möglich – Büros, Praxen, Café und Bäckerei. Die Autos finden in einer Tiefgarage Platz.

Wegen der Altlasten hat der Bauherr bei den Erdarbeiten Proben zu nehmen und belastetes Material ordnungsgemäß zu entsorgen. Die Stadt fordert zudem ein „innovatives Energiekonzept“ (Blockheizkraftwerk, Solarenergie) sowie Stellplätze für Elektroautos samt Infrastruktur (Wallboxen).

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