Marlene Erhardt machte zudem darauf aufmerksam, dass die Stadt erst vor wenigen Tagen bei einem Jour fixe den Planern „unmissverständlich“ zu verstehen gegeben habe, „dass wir zu einem schlüssigen Ende kommen wollen“. Das Motto für die Planungsgrundlagen müsse jetzt lauten: „What you see is what you get.“
Verschiedene Fachplaner seien noch nicht mit an Bord, aber es gelte, die Ausführungsplanung so schnell wie möglich abzuschließen. Noch vor dem ersten Spatenstich müsse mit dem noch zu findenden Projektsteuerer herausgearbeitet werden, in welcher Form und Ausstattung diese Schule jetzt gebaut werde. Die Verwaltung werde in der Lage sein, zu jeder Gemeinderatssitzung ein „Update“ geben zu können.
Die Summe von 30 Millionen werde sich noch erhöhen, „da ist noch kein Feierabend“, befand Ernest Barnet (Grüne). Einst seien 23 Millionen das „Ende vom Gelände“ gewesen. Einsparungen müssten überlegt werden; dass es koste, was es wolle, könne er nicht befürworten, sagte Barnet. Der frühere Bürgermeister Nitz habe die Sache „locker über die Bühne bringen wollen“. Doch es gebe noch andere Projekte in der Stadt Max-Metzger-Schule und Freibadsanierung).
Die 30 Millionen für den Campus trage er nun mit, so Barnet; das Geld dafür dürfe aber nicht von anderen Projekten abgezogen werden. Die Angriffe der Grünen auf Christof Nitz, auch deren Äußerungen beim „Kaminhock“, wies CDU-Stadtrat Mark Leimgruber als dem Kommunalwahlkampf geschuldet zurück.
„Jedes Großprojekt fängt mit einer Lüge an.“ Dieses Zitat, das Karin Heining und Marlene Ehrhardt dem Rat auf einer Folie gezeigt hatten, sah Andreas Kiefer (Unabhängige) als passend auch für den Schulcampus an. „Wir müssen uns Gedanken machen, ob wir uns das leisten können.“ Kiefer verglich den Bildungscampus mit einem Ferrari, den man auch nur kaufen könne, wenn man das Geld dafür habe. Wer den Campus befürworte, müsse auch dazu stehen, dem Bürger das Geld aus der Tasche zu ziehen.
„Die Teuerung war allen bekannt.“ Es gelte nun, Vertrauen aufzubauen, die Verwaltung müsse oft und ehrlich informieren, stellte sich Kai Horschig (Freie Wähler) hinter das Projekt. „Ich bin mir sicher, dass es zu einem guten Ende kommt.“
„Wir müssen jetzt langsam beginnen“, so Bürgermeister Harscher. Je mehr Verzögerungen es gebe, desto teurer werde es. „Wir können nur minimale Abstriche machen, aber keine großen Einspartungen.“
Nur noch minimale Abstriche möglich
Aufschub gab es aber noch in der Sitzung: Die Vergabe der Planungsleistungen für die Haustechnik in Höhe von rund 525 000 Euro brutto wurde bis zur März-Sitzung des Gremiums vertagt. „Erst wenn der Projektsteuerer da ist, sollten wir entscheiden“, so Thomas Kuri (CDU). Ob sich dadurch das Projekt tatsächlich verzögert, darauf wusste die Verwaltung keine Antwort zu geben.