Schopfheim „Zeichen setzen für E-Mobilität“

Werner Müller

Elektroautos - ED errichtet moderne Lädesäule bei der Stadthalle / Harscher: „Aufwertung für Stadt“

Schopfheim - Saft bunkern bei der Stadthalle: Für alle Fahrer von Elektroautos gibt es jetzt eine neue Anlaufstelle, wenn sie die Akkus ihres E-Mobils wieder aufladen wollen.

Der Versorger Energiedienst (ED) installierte auf dem Parkplatz vor der Stadtbibliothek eine neue Stromtankstelle mit zwei Anschlüssen, so genannten Ladepunkten.

„Das ist eine Ladesäule der neuesten Generation“, erklärte Nils Hoesch, Leiter Elektromobilität bei ED, bei der offiziellen Inbetriebnahme der E-Tankstelle am Mittwochnachmittag. Die Ladesäule verfügt über zwei Ladepunkte mit jeweils 22 Kilowatt und ist roamingfähig. Das heißt, auch Kunden von anderen Betreibern können mit ihrer Zugangskarte Strom für ihr Elektromobil laden. Spontane Nutzer können sich mittels eines QR-Codes den Zugang freischalten. Die Ladesäule verfügt über den so genannten Zweistecker-Standard, der es ermöglicht, dass auch Fahrer älterer Elektroautos Strom beziehen können.

Hoesch wies darauf hin, dass ED für die Nutzung lediglich die Verbrauchskosten berechnet, also weder eine Pauschale noch monatliche Gebühren verlangt. Für ED-Kunden kostet die Kilowattstunde Strom 39 Cent, spontane Nutzer müssen 48 Cent berappen. Die neue Ladestation sei, wie alle anderen auch, im Internet sowie über einschlägige Apps problemlos auffindbar (siehe Info-Kasten). Nach Hoeschs Worten verfolgt ED das Ziel, das eigene Ladesäulennetz so zu verdichten, dass alle zehn Kilometer eine verfügbar sei.

Bei der Stadthalle hatte ED am gleichen Standort in der Südwestecke des Parkplatzes übrigens schon vor rund 20 Jahren eine Stromtankstelle errichtet, die allerdings nur ein Schattendasein fristete und kaum je Anschluss fand.

Das soll der neuen Ladesäule künftig nicht mehr passieren. Sie ist nur eine von insgesamt 33, die Energiedienst im Rahmen eines Förderprogramms des Landes Baden-Württemberg in Südbaden errichtet und die auch in Schopfheim nicht die letzte ihrer Art gewesen sein soll. Nach Angaben von Roman Gayer vom Stab Kommunalbetreuung bei ED belaufen sich die Investitionskosten pro Ladepunkt auf 10 000 bis 15 000 Euro. Davon trägt das Unternehmen 60 Prozent, 40 Prozent steuert das Land bei.

Gayer bedankte sich bei der Stadt, die den „interessanten Standort“ in direkter Nähe zur IHK und deren Bildungszentrum zur Verfügung stelle und somit dazu beitrage, die Elektromobilität zu fördern.

Bürgermeister Dirk Harscher bezeichnete die neue Ladesäule als „Aufwertung“ auch für die Stadt und betonte, man wolle damit ein „Zeichen setzen für die klimafreundliche Elektromobilität“.

Christine Griebel, EEA-Beauftragte der Stadt, wies darauf hin, dass die neue Ladesäule bei der Stadthalle nicht die erste ihrer Art in Schopfheim sei – dasselbe Modell stehe Nutzern auch auf dem neuen P+R-Parkplatz am Haltepunkt West in Gündenhausen zur Verfügung. Die Stadtverwaltung selber nutze seit drei Jahren für dienstliche Fahrten zwei Elektroautos, die auf dem Parkplatz vor dem ehemaligen Bezirksamt am Stromkabel hängen.

Damit die neue Ladesäule bei der Stadthalle den künftigen Nutzern tatsächlich auch zur Verfügung steht, will die Verwaltung die zwei dazu gehörigen Stellplätze farblich markieren und mit einem entsprechenden Verkehrsschild für E-Mobile reservieren. Erst jüngst hatte es im Gemeinderat Klagen gegeben, weil die beiden Parkplätze ständig belegt seien - von Autos mit Verbrennungsmotoren (wir berichteten).

www.naturenergie.de/e-mobilitaet/commmunity/

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