Todtnau „Zukunft hängt am Tourismus“

Christoph Schennen

Feriendorf: Projektplaner stellen „Bergleben“-Konzept in Fahl vor / 25 Wohneinheiten sollen entstehen

Die Entwickler des Projekts „Bergleben“ (wir berichteten) haben ihr Vorhaben am Dienstagabend im Gemeindesaal in Brandenberg vorgestellt. Oberhalb der Gaststätte „Lawine“ soll auf einer bebaubaren Fläche von 15 000 Quadratmetern ein Feriendorf mit 25 kleinteiligen Wohneinheiten entstehen.

Von Christoph Schennen

Todtnau-Brandenberg. Zu den Planern des Projekts zählen Patric Meier (agmm Architekten + Stadtplaner), Edgar Thoma (Thoma.Ley.Buchler.Architekten), Stefan Läufer (fsp-Stadtplanung), Katrin Frische (Agentur für Storytelling) und Georg Kunz (galaplan Kunz).

Geplant sind etwa 13 Hofhäuser, vier Einhäuser und acht Turmhäuser. Die Verwaltung der Mietobjekte sollen die Betreiber des Hotels „Lawine“ übernehmen.

Das Vorhaben wurde von einer Mehrheit der etwa 30 Versammlungsteilnehmer begrüßt, es gab aber auch kritische Stimmen. Josef Wasmer besitzt an der Ost- und der West-Grenze des geplanten Feriendorfs Flächen und fürchtet, dass er diese nicht mehr erreichen wird. Dem Landwirt missfällt auch, dass er auf seinem Grundstück nicht bauen darf, während in der Nachbarschaft ein großes Feriendorf entsteht. Ein weiterer Anlieger, der eine Ferienwohnung vermietet, findet es schade, dass seine Gäste bald nicht mehr auf die Berghänge, sondern auf die Häuser blicken würden.

Kein Zweitwohnsitz im Feriendorf

Die Ortsvorsteherin von Todtnauberg, Franziska Brünner, betonte, man müsse den Schutz der einzigartigen Natur in Einklang bringen mit wirtschaftlichen Interessen. „Unsere Zukunft hängt am Tourismus“, sagte sie. Zustimmung für das Projekt äußerte auch eine Gastronomin. Sie erhofft sich einen Aufschwung für die Gastronomie in der Region. Und Peter Bucur-Volk schlug eine Volksabstimmung über das Feriendorf vor.

Das Projekt soll durch Baugemeinschaften realisiert werden, erläuterte Patric Meier. Jeder kann ihnen beitreten und profitiert dann von den Einnahmen aus der Vermietung. Die Bauherren sollen in ihren Häusern auch wohnen dürfen, allerdings nicht dauerhaft. Im Vordergrund steht die Vermietung an Feriengäste.

Mehrere Versammlungsteilnehmer warnten davor, dass die Urlaubsgäste in der Natur grillen wollen (Waldbrandgefahr), andere wiesen daraufhin, dass bei Überschwemmungen Häuser im unteren Bereich des Areals (Auenfläche) unter Wasser stünden. Georg Kunz bestätigte, dass die Parkfläche für die Autos der Feriengäste, die unterhalb des autofreien Feriendorfs liege, die Auenfläche streife und bestätigte, dass ein Entwässerungskonzept entwickelt werden müsse.

Meier vertraut auf Sozialkontrolle

Patric Meier vertraut in Bezug auf das Grillen auf die Sozialkontrolle und wies auf die befestigten Plätze der Hofhäuser hin, auf denen man seinen Grill aufstellen könne. Und er meint, dass das Feriendorf ein Klientel anziehe, das „einen Anspruch auf gutes Urlauben“ habe und Probleme gar nicht auftauchten.

Anlehnung an Schwarzwälder Baukultur

Ein Mann regte an, die Häuser müssten dem heimischen Stil entsprechen. Stefan Läufer sagte, das sei geplant. „Wir wollen kunstvolle Holzhäuser errichten in Anlehnung an die Schwarzwälder Baukultur.“ Patric Meier informierte darüber, dass notarielle Verträge mit den Grundstückseigentümern abgeschlossen seien. „Wir kaufen, sobald Baurecht existent ist.“

Die erste Versammlung der Interessenten für die Baugemeinschaften ist am 8. Dezember in Kirchzarten, teilte Katrin Frische mit.

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