Schopfheim Zur Abwechslung mal Mord und Totschlag

Markgräfler Tagblatt

Belletristik: Unser Redakteur Peter Schwendele veröffentlicht sein erstes Buch, einen Krimi: „Verkaufte Erleuchtung“

Schopfheim (wm). Schreiben war schon immer sein Ding. Nicht umsonst landete Peter Schwendele bei der Zeitung. Doch jetzt hat er das Metier gewechselt. Statt über Haushalt und Windkraft, Straßenbeleuchtung und Bürgermeisterwahlen schreibt er zur Abwechslung über Erpressung und Verrat, Mord und Totschlag.

Peter Schwendele, seit über 20 Jahre Redakteur unserer Zeitung, ist unter die Krimi-Autoren gegangen. „Verkaufte Erleuchtung“ heißt sein Erstling, ein „Baden-Württemberg-Krimi“, der jetzt im Silberburg-Verlag erschienen ist.

Für seinen schriftstellerischen Stoffwechsel wagte der Schopfheimer Journalist, der für das „Markgräfler Tagblatt“ das Obere Wiesental redaktionell betreut, einen Sprung ins kalte Wasser. Denn mit Kriminalromanen hatte der Autor bis dahin wenig am Hut. „Ich habe kaum mal einen gelesen“, gesteht er.

Das Schreiben an sich hatte es ihm allerdings immer schon angetan. Schon als Jugendlicher fing er damit an. An die 60 Kurzgeschichten kamen im Lauf der Jahre zusammen – und landeten zunächst in der Schublade. Seit 2011 konnte Schwendele knapp 30 seiner Erzählungen in Literaturzeitschriften und Anthologien in Deutschland, Österreich und der Schweiz zwar veröffentlichen.

Doch der Wunsch, ein richtiges Buch, einen Roman, zu schreiben, blieb im Hinterkopf stets präsent. „Irgendwann hatte ich die Idee, es mal mit einem Krimi zu probieren“, so der Autor. In seinen Augen bot dieses Genre die größte Chance, ein Buch veröffentlichen zu können.

Gedacht, getan. Schwendele setzte sich hin, begann, Krimis zu lesen und merkte recht bald: „Einen guten Kriminalroman zu schreiben, ist nicht ganz ohne“.

Das Thema stand für ihn allerdings relativ schnell fest. Um Sekten, Sinnsucher am Rande der Gesellschaft und abseits der etablierten Religionen sollte es gehen. Da lag die Bhagwan-Bewegung, die mit ihrem indischen Guru in den 80er Jahren Tausende in den „Ashram“ ins indische Poona gelockt hatte, nicht fern.

Schwendele selbst hatte dort als junger Tourist drei Tage reingeschnuppert, ohne sich allerdings vom religiösen Gehabe nachhaltig beeindrucken zu lassen. Weil sich seines Wissens bis dato noch kein Krimi um den Bhagwan-Kult gedreht hatte und weil die Bewegung selbst nicht frei blieb von kriminellen Machenschaften, erschien ihm das Thema jedenfalls erfolgversprechend.

So handelt seine „Verkaufte Erleuchtung“ denn auch von einer kleinen Bhagwan-Kommune, die es ins idyllische Lautertal bei Ulm verschlägt, wo sie ein eher kümmerliches Dasein fristet, bis ein mysteriöser Todesfall, dessen Hintergründe bis ins ferne Poona reichen, die vermeintliche Idylle zerstört.

Peter Schwendele kennt sich in der Gegend gut aus, ganz in der Nähe ist er aufgewachsen, in Ulm ging er zur Schule. Gleichwohl hat er sich, was Örtlichkeiten und die Polizeiarbeit anbelangt, beim Schreiben einige literarische Freiheiten herausgenommen.

In neun Monaten war das Manuskript fertig – und das trotz aufwendiger Recherchen und obwohl der Autor sich nur am Feierabend und am Wochenende an den Schreibtisch setzen konnte.

Wesentlich länger dauerte es, bis Peter Schwendele das gedruckte Buch in Händen hielt. Drei Jahre vergingen, bis er über einen Agenten einen Verlag gefunden hatte, der seinen Krimi herausgab. „Ich musste alles selber machen“, schildert er den steinigen Weg bis zur Veröffentlichung des knapp 400 Seiten starken Romans.

Blut geleckt hat er trotzdem: „Es soll keine Eintagsfliege sein“, so Schwendele. So habe er die Ermittlergruppe um die junge Kommissarin Zita Gehring bewusst so angelegt, dass eine Fortsetzung möglich ist. Eine Idee, wie es in Ulm und um Ulm herum weiter gehen könnte, schwirrt dem Autor denn auch schon im Kopf herum.

„Verkaufte Erleuchtung“, Baden-Württemberg-Krimi von Peter Schwendele

Silberburg-Verlag

ISBN 978-3-8425-2086-8 weitere Infos unter:

www.peterschwendele.de

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading