Schopfheim Zwei Lehrer müssen gehen

Werner Müller
Die Waldorfschule greift durch: Zwei Lehrer mussten gehen – dem Vernehmen nach wegen ihrer Haltung zu den Corona-Maßnahmen. Foto: Werner Müller

Waldorfschule: Fristlose Kündigungen – angeblich wegen Haltung zu Corona

Erneut in die Schlagzeilen gerät die Waldorfschule: Wegen ihrer Haltung im Unterricht zu Corona und den dazugehörigen Regelungen hat sie zwei Lehrer dem Vernehmen nach fristlos entlassen.

Von Werner Müller

Schopfheim . Die Waldorfschule war dazu bislang weder telefonisch noch per Mail für eine Stellungnahme zu erreichen. Gegenüber einer Nachrichtenagentur allerdings bestätigte die Geschäftsleitung die Kündigungen, wollte sich zu deren Hintergründen unter Verweis auf das schwebende Verfahren aber nicht äußern.

Tatsächlich informierte die Schulleitung die Eltern in einem Rundbrief bereits unmittelbar vor Weihnachten, dass sie am 22. Dezember „gravierende personelle Entscheidungen“ getroffen habe. Schulführungskonferenz, Geschäftsführung und Vorstand hätten „intensive Gespräche geführt und sich ausgiebig rechtlich beraten lassen.

„Indes duldete das Vorgehen keinen Aufschub“, heißt es wörtlich. Arbeitsrechtlich sei ein „anderes Handeln nicht möglich“ gewesen. Auch den Eltern gegenüber wollten die Leitungsgremien zu den Gründen für die „schwerwiegenden Einschnitte“ seinerzeit „aus rechtlichen Gründen“ keine Angaben machen, obwohl dies für „Irritationen“ sorge und „leider vielen Spekulationen Raum“ gebe.

Gravierende personelle Entscheidungen

Es ist nicht das erste Mal, dass die Waldorfschule wegen Corona für Gesprächsstoff sorgt. Bereits im vergangenen Jahr rückte die Schule wegen vergleichsweise hoher Infektionszahlen und einer Vielzahl von ungültigen Maskenattesten ins Visier der Behörden.

Das Landratsamt beobachtete die Situation, und auch dem Regierungspräsidium musste die Einrichtung bezüglich der Maskenatteste Stellung beziehen (wir berichteten).

Die Waldorfschule sah sich seinerzeit zu Unrecht an den Pranger gestellt. „Wir sind kein Hort der Konspiration und der Verschwörungstheoretiker“, betonte Fritjof Densch im Dezember als Sprecher der Geschäftsführung in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Sie bekenne sich vielmehr zu den von Bund und Land verordneten Corona-Schutzmaßnahmen und sei um deren „konsequente Umsetzung“ bemüht.

Die Schulgremien distanzierten sich zudem „ausdrücklich von Bestrebungen, die die Notwendigkeit der angeordneten Maßnahmen relativieren oder sogar verneinen“. Elternvertreter Michael Musolt hatte seinerzeit vielmehr betont, hinsichtlich Hygiene und Maskenpflicht würden „die gleichen Regeln gelten wie für alle anderen Schulen“ auch.

Allem Anschein nach waren das seinerzeit keine leeren Worte. Denn diese Aussagen fielen nur wenige Tage, bevor die Schule im besagten Elternbrief die „gravierenden personellen Entscheidungen“ verkündete.

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