Schopfheim Zweifel am Standort und am Bedarf

Markgräfler Tagblatt

Oberfeld: BI wehrt sich gegen Kindergartenneubau auf dem Bolzplatz

Schopfheim (wm). „Der Gemeinderat sollte die Bedeutung des Bolzplatzes nicht unterschätzen“. Mit diesen mahnenden Worten wehrt sich die BI Oberfeld gegen den geplanten Bau eines viergruppigen Kindergartens auf dem Areal, wo einst das große Zelt für die Flüchtlinge stand (wir berichteten).

„Wir sind nicht gegen einen zwingend erforderlichen Kindergarten“, versichern Michael Straub und Ulrich Rammelt von der BI – „aber gegen den Standort auf dem Bolzplatz“. Zudem ziehe die Bürgerinitiative den von der Stadtverwaltung errechneten Bedarf von vier zusätzlichen Gruppen in Zweifel.

Der Bolzplatz sei als einzige Grünfläche südlich der Bahnlinie stadtnah gelegen und „einmalig“ ob seines Baumbestandes. Dort könne sich die BI durchaus den Ausbau zu einem Generationenpark vorstellen. In Stadtnähe gebe es mittlerweile nur noch sehr wenige öffentliche Spielplätze, auch sonst seien freie Flächen (Schlattholz, Eisweiher, Bockbierfestgelände) entweder schon überbaut oder überplant.

Abgesehen davon macht Michael Straub ein großes Fragezeichen hinter die angebliche Notwendigkeit von vier zusätzlichen Kindergartengruppen. „Aus den Zahlen im statistischen Jahresbericht ist dieser Bedarf nicht nachvollziehbar“, betont der langjährige Stadtrat der Grünen.

Außerdem lege die Stadt bei ihrer Bedarfsberechnung beispielsweise zugrunde, dass 97 Prozent aller über Dreijährigen einen Kindergarten besuchen. Landesweit sei der Schlüssel jedoch niedriger. Dasselbe gelte auch für Kinder unter drei Jahren. Lege man diese landestypischen Durchschnittszahlen zugrunde, könnte die Stadt nach seiner Meinung insgesamt auf zwei der vier zusätzlichen Gruppen verzichten.

In diesem Falle gäbe es auch Alternativen zum Standort im Oberfeld. So könnte die Stadt in Wiechs und an der Schillerlinde je einen eingruppigen Natur- beziehungsweise Waldkindergarten einrichten. Auch am Riedmattweg (beim Schwimmbad) oder an der nordwestlichen Ecke der Kulturfabrik (unmittelbar neben der Bahnlinie) gebe es Platz genug für einen Kindergarten. Und sollte sich tatsächlich herausstellen, dass ab 2021 doch noch einmal zwei weitere Gruppen notwendig werden, so Straub, könnte die Stadt die neue Kita in Langenau entsprechend erweitern.

Die BI befürchtet denn auch, dass ein Kindergarten auf dem Bolzplatz nur der erste Schritt zu weiteren Bebauungen sein könnte. Zum Beispiel dann, wenn die dort angesiedelte Freie Evangelische Schule ihre Erweiterungspläne realisieren wolle.

Dem setzt die BI ihre Forderung entgegen, den Bolzplatz „für Alt und Jung komplett als Grün-, Sport- und Freifläche mit allen Bäumen ringsum zu erhalten und in naher Zukunft attraktiver zu gestalten“. Sie ruft deshalb unter dem Motto: „Wir müssen uns wehren“ zu einer „demonstrativen“ Versammlung auf am Sonntag, 11. März, um 14 Uhr direkt vor Ort.

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