Schopfheimer Museum Expertise soll von Außen kommen

Maximilian Müller
Das Museum an der Wallstraße Foto: Maximilian Müller

Wie soll es mit dem Museum weitergehen? Dieser Frage stellte sich der Finanz- und Verwaltungsausschuss. Bürgermeister Dirk Harscher betonte in der Sitzung immer wieder, wie wichtig ihm und der Stadt das Museum sei.

Eine Stadt mit einer so langen Geschichte wie Schopfheim brauche ein Museum, sagte Bürgermeister Dirk Harscher. Gleichzeitig verwies er darauf, dass die Kommunen auf lange Zeit finanziell sehr belastet seien. Es sei schon schwierig mit den Pflichtaufgaben, und da zähle das Museum eigentlich nicht dazu. Und für das Museum gelte auch, dass es so, wie es jetzt sei, nicht bleiben könne. Man stehe nun am Anfang des Weges und brauche von Außen Expertise. Dafür könnte letztlich auch ein eigener Ausschuss gebildet werden. Und in Sachen Depot wolle man bis 2025 ebenfalls Ergebnisse.

Mehrere Baustellen

Beim Museum gibt es gleich mehrere Baustellen: Da ist zum einen das Gebäude an der Wallstraße, in dem laut Harscher seit rund 40 Jahren nicht mehr wirklich etwas saniert wurde. Das andere Problem hat sich ebenfalls über Jahre angehäuft: Dem Museum wurden verschiedene Sammlungen etwa durch Erbschaften zuteil, deren Stücke noch gar nicht erfasst, geschweige denn museologisch registriert wurden.

Museumsleiter Dominik Baiker sprach von etwa 10 000 Objekten. Zuletzt habe das Museum von Bietigheim-Bissingen so viele Gegenstände registriert. Das habe zehn Jahre gedauert, sagte Baiker. Seine Vorgängerin habe schon vor einigen Jahren vermerkt, dass sie mit der Erfassung der Stücke nicht nachkomme, berichtete er zudem.

Die Sitzungsunterlage sah zwei Beschlüsse in Sachen Museum vor. Zum einen den, dass das Gebäude an der Wallstraße in städtischem Besitz bleiben soll. Dieser wurde aber gestrichen, da dies ohnehin nicht zur Debatte stand. Zumal mit der ehemaligen Hebelschule schon ein weiteres Gebäude der Stadt in der Nähe verkauft werden solle, sagte Harscher. Der Beschluss habe ein Bekenntnis zum Museum sein sollen.

„Haus der Kultur“

Zum anderen ging es darum, die Verwaltung zu beauftragen, mit einer Pädagogischen Hochschule der Fachrichtungen Kulturmanagement Kontakt aufzunehmen, ob man dort bereit wäre, eine Konzeption für das Museum als „Haus der Kultur“ mit heimatgeschichtlichem Bezug zu entwickeln. Dem stimmte der Ausschuss bei einer Enthaltung zu.

Sorge um Institution

Knapp zehn Bürger waren zuvor in die Fragestunde gekommen. Jürgen Fremd und Birgit Althoff, die sich schon früh für den Erhalt des Museums eingesetzt hatten, erkundigten sich nach dem genauen Vorgehen der Stadt und drückten ihre Sorgen über die Zukunft des Museums aus.

Zudem forderten sie, dass Baiker mehr Unterstützung bei der Arbeit im Depot bekommen sollte, damit er mehr Zeit für die öffentlichkeitswirksameren Bereiche der Museumsarbeit habe. Auch eigene Ideen, wie man das Museum attraktiver gestalten könnte, hatten sie mitgebracht, darunter die Einbeziehung von Vereinen und verschiedenen Schulen. Der Gedanke, dass Baiker letztlich nur noch im Depot eingesetzt werden könnte, missfiel auch dem ehemaligen Gemeinderat Ernes Barnet, der sich in der Fragestunde ebenfalls zu Wort meldete.

Dem widersprach Harscher. So seien mit Baiker zwei Sonderausstellungen pro Jahr abgesprochen und eine Person solle den Museumsleiter bei der Arbeit im Depot unterstützen. Denn selbst wenn das Museum abgewickelt würde, müssten die Objekte dort erfasst werden. Zur Personalie Baikers selbst sagte Harscher, dass die Stadt weiter mit ihm plane.

Im Nachgang der Sitzung sprach sich Baiker gegenüber unserer Zeitung allgemein dafür aus, Museen in interkommunalen Verbünden zu integrieren, wie dies beispielsweise in Österreich geschehe. Dann könnte beispielsweise der Landkreis die Trägerschaft übernehmen und die Museen in der Region könnten eventuell noch besser zusammenarbeiten.

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