So lässt sich’s lesen: In einem Raum mit Tageslicht, ausgestattet mit neuen Regalen, einem Sofa und Sitzsäcken haben es sich an einem Schulmorgen im April Schüler der fünften und siebten Klasse bequem gemacht.
Die Schulbibliothek der Gemeinschaftsschule wird rege genutzt. Nun ist sie endlich ins Hauptgebäude eingezogen.
So lässt sich’s lesen: In einem Raum mit Tageslicht, ausgestattet mit neuen Regalen, einem Sofa und Sitzsäcken haben es sich an einem Schulmorgen im April Schüler der fünften und siebten Klasse bequem gemacht.
Ganz so lange ist das an der Weiler Gemeinschaftsschule noch nicht möglich, waren doch die Bücher bisher außerhalb des Schulhauses in einem Container untergebracht.
Es gibt solche und solche unter den Schülern dieser Schule, die sich mit ihrem speziellen Profil auf allen Lernniveaus an die Kinder richtet.
Da gibt es die zwölfjährige Siebtklässlerin Luise, die Harry Potter nun schon zum zweiten Mal liest – auf Englisch. Dabei geht sie sehr systematisch vor: Die neu gelernten und nachgeschlagenen Vokabeln füllen viele Seiten auf ihren College-Block.
Marit (elf Jahre alt) liest Ruperts Tagebuch, dass sie wegen der besonderen Aufmachung mit Bildern besonders schätzt und der zwölfjährige Jerôme interessiert sich für Geschichte.
Er freut sich deshalb ganz besonders über die vielen gebrauchten Bücher, welche die Schule gerade aus diesem Bereich geschenkt bekommen hat. Fasziniert blättert er in einer Chronik der Weltgeschichte. Natürlich gebe es aber auch Schüler, insbesondere der unteren Klassen, die sich mit dem Lesen noch schwer tun, sagt Madelaine Krompholz, die als Lehrerin für die Schülerbibliothek verantwortlich ist. Manche müssten die Lehrer im persönlichen Gespräch mit einem Buch in Kontakt bringen, denn das kennen sie von zu Hause nicht. Manche würden sich dann erst einmal nur die Bilder anschauen.
Umso wichtiger findet es die Deutschlehrerin, dass die Bibliothek hier gleich im Schulhaus, ganz nah bei den Kindern, zu finden ist.
„ Mangas sind besonders gefragt“, hat Krompholz beobachtet. Dabei handelt es sich um aus dem Japanischen übersetzte Bildergeschichten, die von hinten nach vorn zu lesen sind. Das seien Geschichten, die mit der Lebenswirklichkeit der Kinder zu tun hätten, sagt die Pädagogin.
Auch die wenigen englischsprachigen Bücher im Bestand der Bibliothek würden viel verliehen. Die Regale sind bestückt mit Büchern aus dem Bestand und Sachspenden der Weiler, die jüngst aus Anlass der Eröffnung hier abgegeben wurden. „Wir haben unfassbar viel bekommen“, freut sich Krompholz. Sie sortiert die Neuzugänge nach und nach ein und kann dabei auf umfangreiche Vorarbeiten von Charlotte Aschenbrenner aufbauen. Dabei wird sie tatkräftig von Jerôme, Leo und Jason unterstützt. Die drei Jungen aus der fünften Klasse sind Feuer und Flamme für ihre Aufgabe und würden gern noch mehr viel mehr helfen.
Die Bibliothek ist donnerstags in der ersten Stunde geöffnet – als Belohnung für Kinder, die bereits mit ihren Aufgaben fertig sind –, außerdem dienstags und mittwochs in der Mittagspause sowie am Freitag in der sechsten Stunde. Noch funktioniere der Verleih mit Zetteln, er soll aber bald schon digital erfolgen, sagt Krompholz. In Kooperation mit den Kunstlehrern wird der Raum auch von Schülerhand dekoriert.
Die Nachfrage sei in allen Altersgruppen hoch. Die Gemeinschaftsschüler – rund 560 sind es insgesamt von der fünften bis zur neunten Klasse – kämen gern hierher, manche auch zum Lernen an den wenigen Tisch-Arbeitsplätzen. Wenn Schüler einen besonderen Bücherwunsch haben, können sie diesen auf einem Blatt notieren, und Krompholz bemüht sich um Abhilfe. „Das Tagebuch der Anne Frank“ hat ein Kind notiert, andere wünschen sich „Fünf Freunde“, oder auch „Quantenphysik“ oder „Geldanlage“.
Die Gemeinschaftsschule nimmt für ihre Schulbibliothek gern weitere Spenden gut erhaltener Bücher entgegen: Mangas, englischsprachige Bücher und Jugendbuch-Klassiker stehen ganz oben auf der Wunschliste.