Schwimmbad Schopfheim Badesaison nimmt Fahrt auf

Anja Bertsch
Voller Spaß voraus! Im Freibad lässt es sich an Sommertagen bestens aushalten. Foto: Anja Bertsch

Insgesamt fast 45 000 Besucher, das Team voll besetzt, die Konflikte im Rahmen: Die Zwischenbilanz im Schopfheimer Freibad fällt positiv aus.

Knapp über 44 800 Besucher zählte das Schopfheimer Freibad bis Mitte dieser Woche – und hat damit eine echte Aufholjagd hingelegt, nachdem die wettermäßig arg mauen Monate Mai und Juni die Bilanz bis dato buchstäblich verwässert hatten. Damit bewegt sich die aktuelle Saison auch auf Augenhöhe mit der vergangenen: 2023 zählte die Schwimmbadcrew zum Stichtag 7. August knapp 100 Besucher mehr. Einen echten Gleichklang gibt es beim Blick auf den Rekordtag: Am besten besucht war in beiden Jahren der 9. Juli. Die 2116 Besucher in diesem Jahr toppten die damals 1763 aber deutlich.

„Gut aufgeholt“

Im Gespräch mit unserer Zeitung zeigt sich Schwimmbadleiter Mathias Wüst denn auch ganz zufrieden mit dem Stand der Dinge: „Wir haben richtig gut aufgeholt in den letzten zwei Wochen. Und das trotz der Ferien, die wir immer merken: Viele sind einfach weg.“ Schon zur Tradition gehört, dass der 50 000. Badegast ein besonderes Willkommen und ein Geschenk bekommt – „nächste Woche dürfte es soweit sein“, schätzt Wüst.

Schwimmbad-Chef Matthias Wüst Foto: Anja Bertsch

Frühschwimmen gefragt

Einen besonderen Fokus legt der Schwimmchef bei seiner Zahlenjonglage auf die Frühschwimmer. Insgesamt 2400 Besucher nutzten bislang dieses Angebot und zogen zwischen 6 und 9 Uhr ihre Bahnen. Im Unterschied zum Schwimmbadgetümmel später am Tag geht es in dieser Zeit konzentriert um den Sport: „Da wird einfach nur geschwommen.“

Tendenz sinkend

Wenngleich die Zahlen in Ordnung sind – im Vergleich zu früher sind sie gesunken. „An guten Tagen waren wir 2500 Besucher gewohnt“ – eine Zahl, die in diesem Jahr nicht mal am bisherigen Spitzentag erreicht wurde. Wüst sieht da neben der schieren Wetterabhängigkeit nach wie vor Corona-Folgen am Werk: In den Jahren, in denen das Bad ganz geschlossen oder nur mit Einschränkungen geöffnet hatte, hätten sich viele Menschen gerade mit kleinen Kindern einen Privatpool angeschafft – und den nutzten sie jetzt natürlich weiter. „Sie sind es gewohnt, ohne Schwimmbad auskommen.“ Das freilich werde sich in in den nächsten Jahren buchstäblich auswachsen, ist Wüst optimistisch: Das Gesamtpaket Freibad biete ja doch mehr als ein paar Kubikmeter Wasser zum Planschen – und wenn die Kleinen größer werden, wird dieses „Mehr“ wichtiger und lockt die Menschen doch wieder ins Schwimmbad.

Positive Stimmung

Anders als so manches Bad in der Region, ist das Schopfheimer Exemplar von Problemen in Sachen Sicherheit, Besucherstress oder Personalnot bislang weitgehend verschont geblieben: Das Team der Bäder-Fachangestellten ist mit Leiter Mathias Wüst und seinen beiden Kollegen Ralf Wetzel und Yvonne Eich voll besetzt. Vormittags greift zusätzlich Mathias Wüsts Vater und Vorgänger Walter Wüst ins Rad, damit sich die anderen um den großen Rest jenseits der Beckenaufsicht kümmern können: die Pflege des weitläufigen Grünbereichs zum Beispiel, Arbeiten an der Mess- und Regeltechnik im Keller oder an der Solartechnik auf dem Dach. Am Wochenende sind bei der Beckenaufsicht zusätzlich Helfer der DLRG im Einsatz.

Thema Sicherheit

„Am Becken sind wir immer mindestens zu zweit“, verweist Wüst auf eine Grundregel. Wegen der vergleichsweise übersichtlichen Verhältnisse in Schopfheim sei das meist ausreichend; in anderen Bädern sei der Bedarf an Aufsichtspersonal deutlich höher. Aber auch in Schopfheim gilt: Wenn über 1500 Gäste da sind oder wenn „zusätzliche Gefahrenquellen“ wie der „Dreier“ geöffnet sind, braucht es mehr Aufsicht. Gleichzeitig ist klar, dass jeder Badegast eine Eigenverantwortung trägt – das gilt insbesondere auch am Kleinkindbecken: „Dort sind zu hundert Prozent die Eltern zur Aufsicht verpflichtet“, stellt Wüst klar.

Pikotgramme veranschaulichen, was im Schwimmbad nicht geht: . Keine Snacks, kein Glas und keine Kippen am Beckenrand zum Beispiel.... Foto: Anja Bertsch

....keine Joints, keine Shishas oder keine laute Musik im Bad allgemein. Foto: Anja Bertsch

Kaum Probleme

Besondere Probleme mit bestimmten Gruppen von Gästen kennt man im Schopfheimer Freibad auch in diesem Jahr nicht. Trotzdem: „Es gibt schon eine Tendenz abwärts“, stellt Wüst vor dem Hintergrund von über 30 Jahre Berufserfahrung fest. „Die Leute sind oft uneinsichtig und fühlen sich persönlich angegriffen, wenn man sie auf Fehlverhalten hinweist. Dabei geht es uns doch nur darum, dass nichts passiert.“ Diese Beobachtung bezieht sich wohlgemerkt keineswegs allein auf die „üblichen Verdächtigen“ wie über die Stränge schlagende Jugendliche. Für die Sicherheit und ein gutes Miteinander der Hunderte von Badegästen gibt es klare Regeln, die mit Piktogrammen allgemein verständlich gemacht werden. Keine Snacks, kein Glas und keine Kippen am Beckenrand zum Beispiel, keine Joints, keine Shishas und keine laute Musik im Bad allgemein. „Das ziehen wir konsequent durch – und das funktioniert“, so Wüst.

Geöffnet hat das Schwimmbad auf jeden Fall bis zum 15. September – mit Aussicht auf Verlängerung: Sollte das Wetter mitspielen, gibt es noch mal eine Woche drauf, mit verkürzten Öffnungszeiten von 12 bis 19 Uhr

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