Schwörstadt Der nächste Schritt ist gemacht

Rolf Reißmann
Hier an der Rheinbadstraße soll das Areal „Fischmatt“ entstehen. Foto: Rolf Reißmann

Neubaugebiet am Rhein: Gemeinderat Schwörstadt fasst Aufstellungsbeschluss für Bebauungsplan.

Schwörstadt - Über das geplante Neubaugebiet am Rhein hat der Gemeinderat in diesem Jahr bereits mehrfach beraten, am Mittwoch griff er das Thema nochmals auf. Standen bisher zumeist Varianten im Mittelpunkt, so wurden diesmal die ersten „Nägel mit Köpfen“ gemacht.

Wieder waren Fachleute ins Gremium gekommen, um den bisher erarbeiteten Stand zu erläutern.

„Fischmatt“

Gebaut wird unmittelbar an der Rheinbadstraße. Begrenzt werden musste das Baufeld, weil zum Rhein hin 50 Meter Abstand einzuhalten sind. Auch wird im größeren Siedlungsteil „Fischmatt“ ein ursprünglich angedachter Grünstreifen nicht angelegt, um die Baufenster zu vergrößern. Vor dem östlichen Drittel bleibt der vorgesehene Streifen, er soll sogar einen Wasserlauf erhalten.

In der Diskussion wies Stephan Frank darauf hin, dass es ratsam sei, dafür zu sorgen, dass dort wirklich ständig Wasser fließt. Auf Nachfrage von Doris Schütz empfahl Stephanie Witulski von der FSP-Stadtplanung aus Freiburg, das Grundstück dieses Grünstreifens nicht an die Bauherren zu verkaufen, sondern als gemeindeeigene Fläche zu bewirtschaften.

„Augstmatt“

Für den kleineren Siedlungsteil „Augstmatt“ sind parallel zur Bahnstrecke Mehrfamilienhäuser vorgesehen. „Diese sollten unbedingt begrünte Dächer erhalten“, sagte die Planerin. „Das schafft nicht nur ein freundlicheres Aussehen, sondern trägt gleichzeitig zu einer günstigeren Ökobilanz des Baugebietes bei.“

Ausgleichsmaßnahmen

Überhaupt werden für beide Siedlungsteile aufwendige Ausgleichsmaßnahmen fällig, beschrieb Landschaftsplaner Georg Kunz von der Firma GaLaPlan aus Todtnauberg. Immerhin würden etwa zwei Hektar Grünland versiegelt. Für den Ausgleich werde das direkt nebenan liegende Gelände nicht ausreichen. „Wald aufforsten ist immer gut“, meinte der Landschaftsplaner.

Kunz hatte auch Untersuchungen zur Artenvielfalt vorgenommen und dabei mehr als 40 Vogelarten festgestellt. Weiterhin besiedeln sieben Fledermausarten und zahlreiche Amphibien die Gegend. Allerdings werde keine Schutzfläche berührt, auch seien keine Lebensräume streng geschützter Arten direkt betroffen. An zwei Stellen wurden Eidechsen nachgewiesen. Da diese Flächen in Randlage der neuen Baugebiete liegen, werde wohl eine Vergrämung ausreichen.

Unterkellerung

Noch nicht entschieden ist, inwieweit die Gebäude mit normalen Kellern ausgestattet werden können, dazu müssen erst die Bodenverhältnisse genau untersucht werden. Sollte das Grundwasser zu hoch anstehen, ist eine sogenannte „weiße Wanne“ notwendig, eine Konstruktion, um das eigentliche Haus vor direkter Berührung mit dem Grundwasser zu schützen.

Lärmschutz

Frank Lückfeldt erkundigte sich nach Lärmschutz, vor allem für die Häuser in gegenüberliegenden Gebäuden im jetzigen Dorfgebiet, denn diese könne durch die Reflexion von den Neubauten betroffen sein. Stephanie Witulski verwies darauf, dass an dieser Stelle die Gleise leicht erhöht vorbeiführen, so dass keine direkte Reflexion erfolge. Außerdem ließen sich Fassaden mit schallschluckendem Putz verkleiden.

Offenlage

Der Gemeinderat bestätigte einstimmig den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes, die Billigung des vorgelegten Vorentwurfes und den Beschluss zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit.

Dazu werden die bisher feststehenden Kennwerte für das neue Baugebiet zunächst im Gemeindeblatt veröffentlicht. Dann werden die Unterlagen einen Monat lang zur öffentlichen Einsicht in der Verwaltung ausgelegt. Einwände und Anmerkungen der Bürger werden dann bereits eingearbeitet, um noch vor der turnusmäßigen Offenlegung der Planung die meisten Einwände der Bevölkerung vorab berücksichtigen zu können.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading