Schwörstadt Floriansjünger sind flink

Die Oberbadische
Die Feuerwehrabteilungen Schwörstadt und Dossenbach bewiesen bei der Jahresabschlssübung ihre Schlagkraft. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Abschlussübung: Schwörstädter Wehr zeigt ihr Können

Schwörstadt (rr). Bei der Feier zu einem Kindergeburtstag war in der Hebelstraße eine Kerze umgefallen. Nur wenige Augenblicke später stand zunächst die Wohnung in Flammen, dann griff der Brand auf das Obergeschoss des Mehrfamilienhauses über. Die Anfahrt für die Feuerwehr war kurz und nur 3 Minuten nach der Alarmierung traf der erste Löschzug ein, zwei Minuten später der Gerätewagen. Doch als am Samstagnachmittag die Martinshörner erklangen, standen bereits etwa 60 Zuschauer vor dem „brennenden“ Haus, denn es war die Abschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr.

Rund 40 Kameraden der Feuerwehr Schwörstadt übten das Zusammenwirken von Mannschaften und Technik. Auch die Abteilung Dossenbach waren mit dabei, sie trafen wegen der längeren Anfahrt mit ihrem Löschzug nach zehn Minuten ein. Trupps mit Atemschutzgeräten drangen ins Haus ein, andere verlegten vor dem Haus Schläuche und begannen nach kurzer Zeit mit zwei C-Rohren das Löschen von der Außenseite her. Die Männer vom etwas entfernt stehenden Gerätewagen bauten indes die Wasserversorgung vom Rhein her auf. 600 Meter lang war die Wasserstrecke in zwei B-Schläuchen.

Da bei Bränden in Schwörstadt stets Wasser aus dem Fluss benötigt wird, sind an den beide Bahnübergängen sowie am Einkaufzentrum Rohre unter den Gleisen hinweg verlegt, damit die Wasserversorgung ohne Eingriff in den Bahnverkehr gewährleistet ist. Lebensnah, wie es eben im Alltag üblich ist, musste auch der Gerätewagen trotz Blaulicht an der geschlossenen Schranke warten, bis der Eilzug durchgebraust war.

Enormes Tempo legten vor allem jene Kameraden vor, die sich um die Rettung der eingeschlossenen Personen kümmerten. Mit Steckleitern stiegen sie auf die Balkone im ersten und zweiten Stock. Gesichert mit Leinen brachten sie die ersten Kinder schnell nach unten. Dort wurden sie, je nach Verletzung, entweder auf eine Trage gelegt oder gestützt oder – das bot sich bei den kleineren an – auch auf den Arm genommen und zum Verbandsplatz getragen. Den hatten inzwischen die DRK-Kameraden eingerichtet.

Nochmals erklang ein Martinshorn, die Drehleiter aus Rheinfelden traf ein. Nun ging es mit der Bergung der Personen auf den Balkone ziemlich schnell. Inzwischen war die Wasserleitung stabilisiert, vom Boden aus konnte aus vier Leitungen Löschwasser verspritzt werden, ein weiterer gehöriger Wasserstrahl wurde über die Drehleiter abgegeben, die inzwischen den Löscheinsatz ergänzte. Nach gut 45 Minuten kam das Kommando zum Beenden der Übung. Alle Mitwirkenden hatten ihre Ziele erreicht.

Als alle Kameraden noch einmal antraten, dankte ihnen Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat. „Alle Beobachter konnten sich überzeugen, dass sie mit vollem Einsatz und mit qualifizierten Handlungen die Übungsaufgabe erfüllten“, sagte sie. Zuvor hatte bereits Kommandant Daniel Ebi darauf hingewiesen, dass derzeit bei Alarmierungen im Tagesverlauf kaum noch sechs Kameraden ausrücken können, weil alle anderen auswärts arbeiten. Deshalb seien weitere Mitglieder der Feuerwehr sehr willkommen.

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