Schwörstadt Freibadschließung ist vom Tisch

Rolf Reißmann
Das Schwörstädter Freibad ist ein beliebtes Kleinod. Es liegt direkt am Rhein Foto: Rolf Reißmann

Keine Millionen Euro teure Sanierung, aber auch kein endgültiges Aus: Das Schwörstädter Schwimmbad soll stattdessen schrittweise und deutlich günstiger hergerichtet werden.

Der Betrieb und der Erhalt des Schwimmbads am Rhein waren das wichtigste Thema in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag. Christian Rieger, Gesellschafter der Badewasser GmbH aus Kenzingen, die im vorigen Jahr die Betriebsführung übernommen hatte, stellte notwendige Sanierungen im Freibad vor. In diesem Jahr sollen zunächst im unterirdischen Bereich der Wasseraufbereitung dringende Ergänzungen erfolgen.

Gemeinde ist Badbesitzer

Das Schwallwasser – das ist jenes, was am Rand des Beckens überläuft – wird in einem Behälter aufgefangen, gereinigt, wieder in den Kreislauf eingefügt. Nach neuen Vorschriften muss dazu die eindeutige Trennung vom Schmutzwasser erfolgen. Deshalb sind nun zwei weitere Betonwände und zwei neue Einstiegsschächte anzulegen. Diese Arbeiten sollen noch im April erfolgen. Die Kosten von 10 500 Euro trägt die Gemeinde als Badeigentümerin. Diesem Vorhaben stimmten die Gemeinderäte einstimmig zu.

Überschaubare Summen

Ebenso nahmen sie die Veränderung des Pachtvertrages an, nach der die Anteile zu den Betriebskosten von der Gemeinde jeweils monatlich und nicht mehr vierteljährlich gezahlt werden. Für den Badbetreiber ist dies wichtig, wegen der gestiegenen monatlichen Abschlagszahlung für Strom. Änderungen an den Beträgen seien damit nicht verbunden.

Anschließend stellte Rieger noch weitere Sanierungs- und Modernisierungserfordernisse vor. Im kommenden Jahr sollen die Beckenroste erneuert, Pumpen und Filtersand ausgetauscht werden. Der große Filter, in dem das Wasser durch Sand mit unterschiedlichen Körnungen strömt, wurde seit sehr langer Zeit nicht mehr erneuert. Er soll neu eine Oberschicht aus Aktivkohle erhalten, sodass die Klärung des Wassers noch besser erfolgt. Für dieses Projekt sind rund 14 000 Euro aufzuwenden.

Teurer werde es im Jahr darauf, denn dann muss ein großer Teil der Steuerungstechnik ausgetauscht werden, dafür seien 45 000 Euro bereit zu stellen.

Bestandsschutz

Im Jahr 2026 könnte das Kinderplanschbecken erneuert werden. Dort ist auch der Einbau von Spielanlagen möglich. Dafür wären etwa 100 000 Euro erforderlich. Im Gegensatz zu dem früheren Gutachten, das etwa fünf Millionen Euro für die einmalige Badsanierung vorsah, geht die Badewasser GmbH schrittweise vor. „Alles, was wir erhalten und in jetziger Dimension verbessern, unterliegt dem Bestandsschutz. Damit lässt sich das Freibad kostengünstig erhalten“, erklärte Rieger.

Badbetreiber und -bauer

„Unser Vorteil ist, dass wir nicht nur Betreiber, sondern auch Badbauer sind, sodass wir die anstehende Arbeit fachgerecht anpassen können.“

Die Gemeinderäte zeigten sich begeistert, dass das Freibad nun doch noch eine Zukunft hat.

Am 29. April findet eine Bürgerinformation zur Zukunft des Freibades statt.

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