Schwörstadt Musikalisch-närrische Reise in die goldenen Jahre

Die Oberbadische
Patrick Nass (links) und Jürgen Nass erinnerten als Clowns an das Motto aus dem Jahr 2002. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Gesangverein: Dossenbacher Schnitzelbanksingen feiert 25-jähriges Bestehen

Schwörstadt-Dossenbach (was). Humor vom Feinsten und ein prall gefülltes, viereinhalbstündiges Unterhaltungsprogramm boten am Samstagabend die Akteure von Gesangsverein, Musikverein und Bachradde-Clique Dossenbach beim traditionellen Schnitzelbanksingen im voll besetzten Bürgersaal.

Unter dem Motto „Sit fünfezwanzig Johr mit em Schnitzelbanksinge an de Fasnacht d’Lüt zum Lache bringe, des wemmer fiere mit Humor, im Stil vo de goldne zwanzger Johr“ blickten sie dabei nicht nur auf das 25-jährige Bestehen des Dossenbacher Schnitzelbanksingens zurück, sondern boten auch viele lustige, aktuelle Anekdoten aus dem Ortsgeschehen und komödiantische Einlagen zum Motto der 1920er Jahre.

Mit Schlagern aus dieser Zeit stimmte dann auch der Männerchor des Gesangsvereins gleich zu Beginn im Stil der Comedian Harmonists auf den Abend im glamourösen „Hotel Adlon“ (das Kulissenbild stammte erneut von Helmut Hälker) ein, bevor er die Bühne für das Moderationsduo Carola Bachthaler und Gerd Bolanz frei räumte. Dieses stieß zur Feier des Tages gleich einmal mit ausgewählten Gästen wie zum Beispiel der Schwörstädter Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat oder Ortsvorsteher Arndt Schönauer mit Sekt auf die vergangenen 25 Jahre an und führte dann mit Witz und Charme grandios durch den langen Abend.

Dessen Programmvielfalt bestach nicht nur durch originelle Ideen, sondern begeisterte das Publikum auch durch die professionellen Auftritte seiner Akteure. So gewannen zum Beispiel die beiden Jung-„Schauspieler“ Anni und Max Schmidt mit ihrem Auftritt als „Babys“ im Kinderwagen und ihren lustigen Geschichten über Eltern und andere Kinder der Krabbelgruppe gleich die Herzen der Zuschauer. Stefan Asal und Christian Wegner begeisterten als „zwei Nochbere“ von der Müllabfuhr und Jeannette Kipf und Elke Schmidt als Marlene Dietrich und Miss Marpel.

Die Dossenbacher Bachradde inszenierten einen hundertjährigen Musikwettstreit und verglichen die Hits der goldenen Zwanziger mit modernen Party-Hits. Patrick Nass und Delias Bührer wiederum überzeugten als unvorbereitetes Musik-Duo „Die fantastischen Zwei“ mit begrenztem Repertoire und launigen Sprüchen.

Das Schnitzelbanksingen selbst übernahm Jürgen Nass, der dieses vor 25 Jahren gemeinsam mit Werner Dreser im alten Schulhaus ins Leben gerufen hatte und seither als Ideengeber und Programmchef fungiert. Musikalisch begleitet wurde er von Michael Hermann am Klavier, Hanspeter Wegner an der Gitarre und Peter Jess am Bass. Auf humorvolle Weise erzählte er zu bekannten Melodien Missgeschicke und Kuriositäten aus dem Dorfalltag: So etwa von einem scheinbar defekten Durchlaufkühler beim Bayrischen Frühschoppen („D’ Reparatur war gar nit schwer, s’war doch nur s’ Fässle leer“), einem plötzlich im Sitzungssaal auftauchenden Hund während der Diskussion über die Anleinpflicht („D’Arndt sait und het d’ Nase g’rümpft, Betroffeni sin do nit erwünscht“) oder auch dem fremden „Gaisbock“, der in Dossenbach in ein Auto gerannt ist und so für einige Aufmerksamkeit sorgte („Wenn ihr Schwörstädter au mol ins Fernseh wend cho, mir Dossebacher sin jo nit so, würde euch de Bock mol überloh“).

Einem wortwörtlich roten Faden gleich zogen sich weiterhin Rückblicke in Form von kleinen Filmausschnitten und Nummern der vergangenen Jahre durch das Programm. So zeigten die Tänzerinnen des Gesangsvereins zum Beispiel noch einmal den „Piratentanz“ aus dem Jahr 2013 oder dem Schlusstanz aus dem Jahr 2009 zum Motto „Im Himmel ist die Hölle los“.

Patrick und Jürgen Nass brillierten als Clowns zum Motto „Zirkus“ aus dem Jahr 2002 sowie als Musikduo mit Akkordeon und Xylofon zum Thema „Im Spukschloss“ von 2012.

Mit einem klassischen Charleston-Tanz der 1920er Jahre und Livemusik endete schließlich kurz nach Mitternacht das diesjährige Schnitzelbanksingen und ließ ein restlos begeistertes Publikum in Dossenbach zurück.

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