Schwörstadt Nachdenklicher Kommunalpolitiker und Vereinsmensch

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Arndt Schönauer † Foto: Rolf Reißmann

Nachruf: Dossenbachs Ortsvorsteher Arndt Schönauer ist am Neujahrstag im Alter von 72 Jahren überraschend gestorben

Schwörstadt-Dossenbach (rr). Der Dossenbacher Ortsvorsteher Arndt Schönauer ist am Neujahrstag völlig unerwartet gestorben. Er wurde 72 Jahre alt.

Viele Jahre lang war Schönauer kommunalpolitisch aktiv. Bereits 1990 war er in den Ortschaftsrat gewählt worden. Seit 2009 bekleidete er das Amt des Ortsvorstehers in Dossenbach. 2016 und 2021 wurde er jeweils einstimmig wiedergewählt. Dem Schwörstädter Gemeinderat gehörte er ebenfalls seit 2009 an. Dort stand er auf der Liste der Freien Wähler. So engagierte er sich über mehrere Wahlperioden für sein Dorf und für die gesamte Gemeinde.

Noch gut erinnert sich der Autor dieses Artikels daran, wie er Schönauer zwei Tage nach dessen erster Wahl zum Ortsvorsteher besuchte. Auf der Bank vor seinem Haus plauderte er mit seinem Vorgänger Kurt Vollmer darüber, was er für sein Dorf tun könnte.

Ideen hatte Schönauer viele, aber er wusste ebenso gut, dass alles seine Zeit braucht. Im Laufe der Jahre lernte man ihn kennen als einen nachdenklichen, nie spontan reagierenden Kommunalpolitiker. Gab es eine Diskussion, so meldete Schönauer sich nur sehr selten sofort, sondern hörte erst zu und kam dann später mit einer eigenen, fundierten Position.

Vieles brachte Arndt Schönauer auf den Weg, und dabei konnte er ziemlich hartnäckig sein. Sein größtes Projekt war sicherlich der Gedenkweg für das Gefecht von 1848. Immer wieder sprach er dieses Thema an, setzte sich für eine attraktive Gestaltung ein. Als der Naturpark Südschwarzwald dann Fördermittel anbot, sah Schönauer die Chance, endlich diesen Weg so auszubauen, dass daraus eine weit über Dossenbach hinaus reichende Sehenswürdigkeit entstand.

Schnellschüsse waren seine Sache nicht

Sein Dorf lag Schönauer zeitlebens am Herzen. Zu erkennen ist dies an vielen „Kleinigkeiten“, die er zum Wohl der Einwohner Dossenbachs initiierte. Sei es die Wiederaufstellung eines Briefkastens oder der Erhalt des alten Hochbehälters. Das alltägliche Funktionieren der Dorfgemeinschaft war ihm ein wichtiges Anliegen. Hartnäckig setzte er sich für die Sanierung des Festschopfs ein. Denn die Vereine waren ihm wichtig. Sie alle, so war seine Überzeugung, seien entscheidende Multiplikatoren für das Dorfleben.

Etliche Themen verlor Arndt Schönauer auch langfristig nie aus dem Blick. Gut in Erinnerung bleibt beispielsweise, wie Arndt Schönauer über viele Jahre hinweg immer wieder die Sanierung der Straße nach Nordschwaben anmahnte. Zwar sah er wohl ein, dass das Geld dafür nicht so schnell zur Verfügung stand, doch er ließ nicht locker. Voller Freude verkündete er in der letzten Sitzung des Ortschaftsrats am 19. Dezember, dass diese Straße zu einem Großteil instandgesetzt wurde – gerade noch so, um das Geld im Jahr der Planung auch zu verwenden.

In seiner Funktion als Dossenbacher Ortsvorsteher und Schwörstädter Gemeinderatsmitglied verlor Schönauer nie die Interessen der Gesamtgemeinde aus dem Blick. So gab es für ihn gar kein Zögern, vor rund drei Jahren die Räume der Ortsverwaltung zeitweilig als Kindergarten bereitzustellen, bis in der Schwörstädter Schule der Bau des neuen Bildungszentrums abgeschlossen war.

Arndt Schönauer hinterlässt seine Frau, zwei Töchter, vier Enkelkinder sowie seinen Vater.

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