Schwörstadt Statiker alarmiert: Gehweg der Rheinstraße droht einzubrechen

Die Oberbadische
Auch am Eingang zum Kindergarten liegen inzwischen kleine Brücken, damit der Fußweg nicht mehr betreten werden muss. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Gemeinderat Schwörstadt: Im Abschnitt zwischen Kirche und Kindergarten trägt der Asphalt im Prinzip nur noch sich selbst

Schwörstadt (rr). Seit etwa einem Jahr ist der Fußweg der Rheinstraße gesperrt. Jetzt befasste sich der Gemeinderat mit der anstehenden Reparatur des Kanals unter dem Fußweg.

Durch einen Zufall war bei Bauarbeiten der Schaden entdeckt worden. Die Decke brach ein, als eine Baggerschaufel darauf abgestellt wurde. Der Dorfbach fließt vom Dinkelberg her bereits in der Bergstraße in den Kanal ein, unterquert die Bundesstraße und findet seien Weg bis zum Bahndamm in der Rheinstraße.

Die Decke diente jahrzehntelang als Fußweg. Nach dem Einbruch im Vorjahr wurde zunächst das Parken von Autos untersagt und der Gehweg mit Flatterband abgesperrt. Bei folgenden Untersuchungen traten weitere größere Schäden zutage. In den vergangenen Wochen war ein Statiker am Kanal unterwegs. Als Ergebnis erfolgte vor einigen Tagen die sofortige Vollsperrung des Gehwegs. „Es bestand unmittelbare Gefahr, da mussten wir unverzüglich handeln,“ sagte Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat.

Markus Nöthe vom Ingenieurbüro Betaplan aus Grenzach-Wyhlen stellte den Gemeinderäten nun alle bisherigen Untersuchungsergebnisse vor. Der obere Abschnitt des verdolten Bachlaufes vom Einlauf bis zur Bundesstraße ist in gutem Zustand, der Kanal unter der Bundesstraße ist zwar etwas mit Schwemmgut belastet, aber auch stabil. Dort sind nur kleinere Reparaturen an den Wänden erforderlich.

Der schlechteste Abschnitt verläuft von der Kirche bis zum Kindergarten. Dort ist nahezu die gesamte Stahlbewehrung durchgerostet und herausgefallen. „Genau besehen, trägt nur noch der Asphalt sein eigenes Gewicht, da dürfen wir keine Belastung mehr zulassen“, beschrieb Nöthe. Deshalb wurden in den vergangenen Tagen auch kleine Stege gebaut, die als Brücken über den Gehweg gelegt werden, damit Fußgänger die Fläche überqueren können. In den nächsten Tagen sollen auch Fahrstege geliefert werden, damit die Anwohner Autos auf und von ihren Grundstücken fahren können.

Die bisherigen statischen Untersuchungen bestätigten aber auch, dass wohl der untere Abschnitt in der Rheinstraße so stabil ist, dass der Fußweg wieder geöffnet werden kann. Die Entscheidung darüber fällt, sobald der Statiker seine Analyse abgeschlossen hat.

Thomas Hoffmann vom Planungsbüro Südwest ging auf die erforderlichen Planungen ein. Vor allem sollte nicht nur der gerade Kanalverlauf in der Rheinstraße bedacht werden; der sei relativ unproblematisch instand zu setzen. Bereits jetzt verfügt der Kanal über einen solch großen Querschnitt, dass die Durchflusskapazität von 3,2 Kubikmetern pro Sekunde gesichert ist. Dies ist nämlich die erforderliche Aufnahmeleistung für den Fall eines 100-jährigen Hochwassers.

Doch unmittelbar nach der Durchquerung des Bahndammes knickt der dann wieder offene Bachlauf nahezu rechtwinklig ab. Dies könnte bei plötzlichem Hochwasser zu einem schweren Rückstau führen.

Harald Ebner zeigte sich verwundert darüber, dass die wichtigsten Mängel zwar bereits im August vorigen Jahres entdeckt wurden, seitdem aber wenig zur Beseitigung erfolgt sei. Nöthe entgegnete, dass es in Südwestdeutschland schlicht zu wenige Planungs- und Vermessungsbüros gebe.

Derzeit lassen sich für weitere Abschnitte kaum Termine nennen, aber als frühestmöglichen Baubeginn sieht Thomas Hoffmann das zweite Halbjahr 2022.

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