Stephan Frank erinnert sich daran: „Es gab keine Widerstände dagegen, das Fremdeln miteinander hörte innerhalb weniger Jahre auf.“ Nachdem etliche Jahre lang alle Dossenbacher Angelegenheiten in Schwörstadt entschieden worden waren, strebten die Einwohner des Ortsteils Ende der 1980er Jahre aber wieder etwas mehr Autonomie an – auch, weil Bürgermeister Witzig aus dem Amt schied. In der Folge wurden dann erstmals ein Ortschaftsrat und ein Ortsvorsteher gewählt. 1990 nahm Kurt Vollmer diese Funktion an, bis 2009 übte er sie aus. Seitdem können die ureigensten Angelegenheiten wieder im Dinkelbergdorf besprochen und entschieden werden. Doch für alle größeren Vorhaben ist der kleine Ortsteil auf die Partnerschaft in der Gemeinde angewiesen; in den 1990er Jahren war dies der Bau des Bürgersaals.
Inzwischen sind Schwörstadt und Dossenbach in allen Lebensbereichen zusammengewachsen. Große Aufgaben wie derzeit etwa die Kinderbetreuung werden als Einheit gelöst. Der Ortschaftsrat hat bei Dossenbacher Angelegenheiten das erste Wort; gegenwärtig gehören drei Einwohner des Ortsteils dem Gemeinderat an. Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat betrachtet seit ihrem Amtsantritt alle kommunalpolitischen Aufgaben als Einheit. Von Rivalität ist nichts zu spüren – im Gegenteil. Die Potenziale ergänzen sich, das sieht man beispielsweise sehr gut bei beiden Abteilungen der Feuerwehr. Den Vereinen gehören gleichermaßen Mitglieder aus Schwörstadt und Dossenbach an. Nicht zu vergessen ist auch, dass Schwörstadt mit der Eingemeindung von Dossenbach auch zusätzliche Pflichten übernahm, zum Beispiel Verantwortung für Orgel und Glocken der Pelagiuskirche.