Schwörstadt „Waldbewirtschaftung wird teurer“

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Die Betreuung des Schwörstädter Gemeindewalds soll künftig durch das Landratsamt erfolgen. Foto: Archiv

Forstreform: Gemeinderat Schwörstadt stimmt für Betreuung durch das Landratsamt.

Schwörstadt - Wie wird der Schwörstädter Gemeindewald ab 2020 betreut? Dieser Frage widmete sich der Gemeinderat Schwörstadt in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung.

Hintergrund der erforderlichen Neuorganisation ist der jahrelange Kartellstreit „Rundholzvermarktung“, im Zuge dessen die bisherige Forstorganisation mit staatlichen Einheitsforstämtern nicht mehr fortgeführt werden kann.

Bernhard Schirmer von der Forstbezirksleitung Kandern und Schopfheim stellte dem Gremium deshalb die zukünftigen, im Forstreformgesetz der Landesregierung Baden-Württemberg vorgesehenen drei Betreuungsmöglichkeiten für Kommunen vor. So könne das Landratsamt Lörrach mit seiner unteren Forstbehörde weiterhin Dienstleitungen für die Körperschaften und die Privatwaldbesitzer anbieten, während zugleich der Staatswald als eigenständige Landesanstalt aus dem bisherigen Einheitsforstamt ausgegliedert werde.

Statt einer Entrichtung des derzeitigen Forstverwaltungskostenbeitrags müssen Gemeinden und Privatwaldbesitzer für den forstlichen Revierdienst der unteren Forstbehörde zukünftig sogenannte „Gestehungskosten“ (Personal- und Sachkosten) entrichten. Für die Kommunalwaldbetreuung im gesamten Landkreis Lörrach sind hierfür Kosten in Höhe von rund 1,25 Millionen Euro pro Jahr veranschlagt. Das dazu vorgeschlagene Umlagemodell – eine Kombination aus Betriebsfläche und Hiebssatz – sieht für die Gemeinde Schwörstadt mit ihren etwa 210 Hektar Kommunalwald ein Entgelt von 55 Euro pro Hektar vor. Im Vergleich zu den bisherigen Kosten ergibt sich daraus eine Mehrbelastung für die Gemeinde von rund 6500 Euro pro Jahr.

Eine weitere Möglichkeit der Waldbetreuung, die Schirmer aufzeigte, wäre eine Ausübung des forstlichen Revierdienstes durch die Gemeinde selbst oder durch einen Zusammenschluss mehrerer Kommunen – Stichwort: eigene Revierleiter. Allerdings könnten diese nur den Gemeindewald betreuen und seien in der Regel teuer, zeigte Schirmer die Nachteile dieser Lösung auf. Als dritten Ansatz nannte er zudem die Bildung eines eigenen Forstamtes durch die Kommunen, schränkte hierbei jedoch gleich ein, dass er diese Möglichkeit für „keine sinnvolle Alternative“ halte.

Als Konsequenz der Neuorganisation „wird die Waldbewirtschaftung teurer“, fasste Schirmer eine der wesentlichen Änderungen zusammmen.

Nachdem anschließend noch offene Fragen seitens der Bürgermeisterin, Christine Trautwein-Domschat, und der Ratsmitglieder zügig geklärt werden konnten, erteilte der Gemeinderat einstimmig der Verwaltung den Auftrag, mit dem Landratsamt Lörrach eine Vereinbarung für die Übernahme forstlicher Dienstleistungen im Gemeindewald Schwörstadt zu vereinbaren.

Der Vertrag wird zunächst eine Laufzeit von drei Jahren haben, da innerhalb dieser Zeit eine Bewertung des Betreuungs- und Umlagemodells durchgeführt werden soll.

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