Silvesterfeuerwerk Hinweisen und an Vernunft appellieren

Saskia Scherer
Bereitet nicht nur Freude: das Feuerwerk zu Silvester. Foto: Sina Schuldt/dpa

Es dauert zwar noch fast ein Jahr bis zum nächsten Silvester, aber das Thema brennt Menschen in Haltingen unter den Nägeln.

Es stand nicht nur auf der Tagesordnung der Ortschaftsratssitzung am Donnerstagabend, sondern wurde auch bereits in der Bürgerfragestunde aufs Tapet gebracht. Wie man denn das Zünden von „Krachern“ an Silvester kontrollieren könne, lautete eine Frage. „Gar nicht“, meinte Ortsvorsteher Peter Reinacher (CDU) direkt. „Das ist ganz, ganz schwierig.“ Aber er wisse, dass immer wieder an falschen Orten geschossen werde. Im Haltinger Oberdorf gibt es zum Beispiel eine größere Verbotszone, wo kein Feuerwerk abgebrannt werden darf.

Es werde auch Dreck hinterlassen, ob in den Reben oder in der Stadt, und die Tierwelt leide, hieß es von Bürgerseite. Die Frage sei, wie es in Zukunft laufen soll? Ein generelles Verbot sei wohl nicht möglich, aber man könne sich Gedanken machen über Alternativen – etwa Feuerwerk auf einem zentralen Platz zu zünden. Vielleicht könnten Anwohner in betroffenen Bereichen auch per Handzettel darauf aufmerksam gemacht werden, dass Feuerwerk dort verboten ist. „Eine supergute Idee. Aber da müssten wir jemanden finden, der die verteilt“, gab Reinacher zu verdenken. Er fände ein Verbot wünschenswert: „Ich halte nichts davon, so viel Geld in die Luft zu schießen.“ Zum Thema zentraler Platz meinte er, man müsse sich Gedanken machen. „Die Ansammlungen wären dann viel größer“, warf Jan Bautz (SPD) ein.

Tiere schützen

Er sei schon im Herbst von einer Anwohnerin gefragt worden, ob Feuerwerk im Vogelschutzgebiet nicht verboten sei, berichtete Bernhard Scharf (Grüne). Es gebe Möglichkeiten, hat er in Erfahrung gebracht, und regte an, die Stadt solle den Antrag für eine entsprechende Satzung stellen. Es gehe nicht um ein generelles Verbot. „Aber wieso muss man auf den Tüllinger hoch?“, fragte Scharf sich.

Es sei ein Bundesthema, führte Axel Schiffmann (UFW) an. „Es würde schon helfen, die Kanonenschläge und Raketen zu verbieten. Aber das muss der Bund machen.“ Gegen kleineres Feuerwerk, das am Boden bleibt, hatte er nichts einzuwenden. Er riet jedoch davon ab, eine Sonderlösung für Weil und Haltingen zu suchen. „Die Regelungsmöglichkeiten sind äußerst gering“, stellte Rechts- und Ordnungsamtsleiterin Ellen Nonnenmacher klar. „Und man kriegt es nicht kontrolliert.“ Aber sie versprach, das Thema noch einmal mitzunehmen. Wenn ein, zwei Leute weniger böllern würden, sei schon etwas gewonnen, fand Heidi Jakob-Frey (UFW). „Und die Bevölkerung sieht, dass Ortschafts- und Gemeinderat etwas tun.“

Kommunikation wichtig

Es sei ein Thema der Kommunikation, befand Bautz. „Wir sollten an den gesunden Menschenverstand und die Vernunft appellieren.“ Im Oberdorf gebe es ja schon ein Verbot, am Tüllinger könne man darum bitten. „Wir sollten immer wieder darauf aufmerksam machen.“

Susanne Engler (UFW) hegte die Hoffnung, „dass mal begriffen wird, dass das nicht mehr zeitgemäß ist. Dauernd wird von Tierwohl und Umweltschutz gesprochen und dass kein Geld mehr da ist“.

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