In größter Not
Aufgrund großer finanzieller Nöte suchen deshalb viele Alleinerziehende Rat bei den verschiedenen Caritas-Beratungsdiensten wie zum Beispiel beim Caritassozialdienst, bei der Schwangerschafts- und Familienberatung, aber auch in der Schuldnerberatung. Hier kann über mögliche Ansprüche, Schuldenregulierung, finanzielle und andere Unterstützung informiert werden. Je nach Situation kann auch mal in der größten Not zum Beispiel mit Gutscheinen für Lebensmittel, Babynahrung oder Hygienebedarf ausgeholfen werden. So sprach auch Frau M., alleinerziehend mit einem fünfjährigen Sohn, bei der Caritas wegen Geldproblemen vor. „In mehreren Beratungsgesprächen kam aber die totale Vereinsamung und Verzweiflung der Frau zu Tage, die psychisch an ihren Grenzen war: Es gibt keine nahe Verwandtschaft mehr, der Vater des Kindes unbekannt verzogen“, berichtet ihre Beraterin. Frau M. hat keinerlei nähere soziale Kontakte. Zudem verlor sie ihre Arbeitsstelle; bei anderen Stellen waren Arbeitszeit und Kinderbetreuungszeiten nicht kompatibel; die Kinderbetreuungszeiten passten nicht. Die fatale Folge: Weniger Geld, hohe Miete – die Verschuldung kam. Eine große nervliche Belastung für Frau M.
Alleinerziehende Mütter sind zudem meist durch Trennung und die oft noch konflikthafte Beziehung zum getrennten Partner, durch die Herausforderung Arbeit, und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen, durch Armut oder Einsamkeit, durch Zeitmangel, Zukunftsängste und die alleinige Verantwortung im Alltag besonders belastet, so die Erfahrungen der Sozialträger. Aufgrund dieser komplexen und oftmals jahrelang anhaltenden multiplen Belastungen haben deshalb gerade alleinerziehende Mütter und deren Kinder ein hohes Risiko, psychisch oder physisch zu erkranken. Chronische psychosomatische Erkrankungen, Depressionen, Angststörungen, aber auch Medikamentenmissbrauch sind die Folge.
Zurück zu Frau M.: Fünf Jahre Alleinverantwortung für die Versorgung und Erziehung des Kindes über einen langen Zeitraum hinweg, das trotz eigener Krankheit, hinterließen Spuren. In den Beratungsgesprächen geht es um psychische und finanzielle Stabilisierung. Für ein schönes Weihnachten mit Tannenbaum und Weihnachtsgeschenk für den Sohn fehlt noch das Geld. Auch hier soll mit der Spendenaktion „Leser helfen“ Positives bewirkt werden, wünschen sich die Verantwortlichen.