Sportmix Den Sport gelebt und geliebt

Die Oberbadische
Immer alles gegeben: Franziska „Franzi“ Schöttler hört auf mit dem Wettkampfsport. Foto: Lustig Foto: Die Oberbadische

Biathlon Franziska Schöttler aus Herten beendet ihre Karriere / Körper macht nicht mit

„Es ist schon traurig, aber ich freue mich dennoch auf das Neue“: Ein bisschen Wehmut schwingt bei Franziska „Franzi“ Schöttler allemal noch mit, wenn sie über ihr Karriereende im Biathlonsport spricht. Neun Jahre lang gab es für die heute 20-Jährige Athletin aus dem Rheinfelder Ortsteil Herten fast nichts anderes. „Ich hab’ Biathlon gelebt und geliebt, hab auf Vieles verzichtet.“

Von Gerd Lustig

Rheinfelden-Herten. Weil es aber immer wieder Verletzungen und auch Rückschläge durch Virusinfekte gab, hat sie jetzt die Reißleine gezogen. Und das heißt: Ab sofort ist Schluss mit Wettkämpfen und Leistungssport.

Dabei hatte sie, die im Sommer vergangenes Jahr ihr Abitur am Skiinternat in Furtwangen gemacht hatte, es diese Saison noch einmal richtig wissen wollen. „Ich habe meine ganze Kraft in Biathlon gesteckt“, sagt sie.

Gewissenhaftes Training, Regeneration, Ernährung und Mentaltraining: Nichts wollte sie dem Zufall überlassen. Doch dann erwischte sie anfangs der Saison erneut eine Virusinfektion, sie kam nicht an ihre echte Leistungsfähigkeit heran. Als es schließlich bei der Juniorinnen-DM nur zu einem Platz im hinteren Drittel reichte, zog sie den Schlussstrich: „Diese Entscheidung war nicht einfach für mich, aber es ist besser so.“

Verletzungen, unter anderem der Bruch beider Handgelenke nach einem Training, hatten sie oftmals zurückgeworden. Es habe keine Saison gegeben, in der sie heil durchgekommen sei. „Jetzt aber habe ich eingesehen, dass mein Körper nicht für diese ständigen Belastungen geschaffen ist, irgendwann musst du auf deinen Körper hören“, sagt sie ein wenig enttäuscht, aber bestimmt.

Und schon freut sie sich auf ihr „neues Leben“. Da steht ein längerer Sprachkurs in Australien an, dann ein Praktikum und schließlich im Herbst die Aufnahme eines Studiums der Wirtschaftswissenschaften in Basel.

An den Nagel hängen will „Franzi“ die schmalen Bretter und die Waffe nicht. „Dafür bin ich ja auch zu sehr Sportlerin.“ Neben gelegentlichem Biathlon am Notschrei, hobbymäßig betrieben, will sie sich weiter mit Joggen, Krafttraining und Rennradfahren fit halten. Im Grunde dürfte sie jetzt auch nicht plötzlich ganz aufhören. „Wir Sportler nennen das Abtrainieren.“

Einst hatte Ausnahmeathletin Magdalena Neuner den Ausschlag gegeben, dass die Hertenerin sich dem Biathlon widmete. „Ich habe sie immer im Fernseher bewundert“, erinnert sie sich. Und als sie mit ihren Eltern im Alter von elf Jahren mal im Urlaub in Seefeld bei einem Gäste-Biathlon mitmachte, schlug fortan das Sportlerherz in Richtung Skijägerin.

In Lausen ging es los. Drei Jahre später wechselte sie zum SC Todtnau, trainierte fortan am Notschrei. Schnell stellten sich Erfolge in Schüler- und Jugendklassen ein.

Zweimal Dritte beim Deutschland-Pokal, dazu Dritte bei der Landesmeisterschaft und unzählige gute Platzierung in Einzelrennen sowie Rheinfelder Sportlerin des Jahres 2016: Pokale haben sich etliche angehäuft. „Und ich war auch mal beste Schüler-Schützin in Deutschland“, ist sie stolz.

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