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Michael Hundt

Biathlon Deutsche Jugend- und Junioren-Meisterschaften am Notschrei: Erneut Silber für Karla Gehrmann

Auch am zweiten Wettkampftag der Deutschen Jugend- und Junioren- Meisterschaften im Biathlon waren die Wetterbedingungen nicht optimal. Statt Nebel wehte teilweise ein eisiger Wind über die Rennstrecke und den Schießstand am Notschrei. Doch für Karla Gehrmann und Fabian Kaskel war dies kein Hindernis. Beide Lokalmatadoren bestätigten am Samstag ihre erstklassigen Ergebnisse vom Vortag.

Von Michael Hundt

Todtnau. Es sind nicht nur Indianer, die keinen Schmerz kennen. Auch im Biathlon gehen viele Athleten oft an die Grenze des Belastbaren, so auch am Notschrei. Immer wieder lagen nach der Zielankunft im Sprint Athletinnen und Athleten völlig erschöpft im Schnee. So auch Lilian Zurawski. Die junge Läuferin, die für den SV Oberhof startet blieb lange im Schnee liegen. Doch Dank der Unterstützung von anderen Läuferinnen und eines Ersthelfers stand sie bald wieder auf den Beinen. Die von der Strecke herbei geeilten Sanitäter der Bergwacht mussten nicht mehr eingreifen, machten aber deutlich, wie wichtig es ist, dass medizinisches Personal vor Ort ist und rasch eingreifen kann.

Ebenso wichtig für den reibungslosen Ablauf der Meisterschaften am Notschrei waren auch die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer.

Jeden Wettkampftag staden 70 freiwillige Helfer im Stadion, am Schießstand und an der Strecke bereit, waren rund fünf Stunden pro Tag mit Rat und Tat zur Stelle.

Karla Gehrmann wird erneut Zweite

Schon im Klassiker, dem Einzelrennen, fuhr Gehrmann am Freitagvormittag auf den Silberrang. Dass dies keine Eintagsfliege war und sie mit den Bedingungen hervorragend zurecht kam, zeigte sie am Samstag, als sie im Sprint ohne Schießfehler erneut Silber erlief. Mit 55 Sekunden Vorsprung holte sich Julia Kink (WSV Aschau) den Titel. „Es lief heute wieder gut. Ich hab null-null geschossen und läuferisch habe ich mich auch gut gefühlt“, freute sich die doppelte Vizemeisterin über ihr Abschneiden.

An der Strecke hatte sie auch Unterstützung. Am Kamelbuckel vor der Abfahrt zum Stadion standen einige Freunde und hatten sie lautstark angefeuert. „Das bringt auf jeden Fall etwas“, freute sich die Laufenburgerin über die lautstarken Anfeuerungsrufe an einer der Schlüsselstellen der Strecke.

Der Anstieg selbst war für sie keine große Schwierigkeit. „Der Übergang zur Abfahrt finde ich wesentlich schwieriger, weil man da den Schwung für die Abfahrt richtig mitnehmen muss.“ Entsprechend viel müssen die Fahrerinnen und Fahrer dann auch nach dem Anstieg schieben, um möglichst viel Schwung mitzunehmen.

Nicht so optimal lief es für Sophie Hügel (SC Neuenweg). Ihre vier Schießfehler waren dann in der Endabrechnung zu viel und die Biathletin aus dem Kleinen Wiesental landete bei der AK17 der Jugend auf dem 13. Rang.

Ohne Fehler auf den fünften Rang

Etwas Pech hatte erneut Fabian Kaskel. Wie schon im Einzelrennen wurde der Sportsoldat Fünfter. Ärgerlich war am Samstagvormittag, dass er im Gegensatz zu den vier vor ihm platzierten Athleten keinen Schießfehler hatte, aber beim letzten Schuss zu viel Zeit am Schießstand verlor. Zweimal setzte er den letzten Schuss neu an, um wirklich sicher zu gehen, dass auch der Letzte der zehn Schüsse sein Ziel nicht verfehlte. „Beim Schießen ging es heute optimal“, freute er sich nach der Ankunft im Ziel, war sich aber nicht sicher, ob die Zeit auch zum Sieg reichte, da noch nicht alle Konkurrenten den Zielstrich überquert hatten. „Es war heute relativ anspruchsvoll beim Schießen, da es sehr windig war. Und beim letzten Schießen habe ich bewusst sehr lange gewartet.“

Auch für Kaskel war der Kamelbuckel einer der wichtigen Stellen. „Klettern trifft es da beim Aufstieg ziemlich gut. Mit Schwung ist da nicht viel. Die Anstiege auf der Strecke sind wirklich giftig.“ Trotzdem kam er mit den Bedingungen hervorragend zurecht. Franz Schaser (SV Hermsdorf) holte sich mit 52 Sekunden Vorsprung vor Kaskel den Titel im Sprint.

Etwas ins Grübeln kam Elias Asal (SC Todtnau) nach seinem Rennen. Läuferisch erneut top, leistete er sich wie schon am Vortag zu viele Fehlschüsse. Am Ende schlug der elfte Rang zu Buche.

Staffelrennen der Abschluss am Sonntag

Traditionell bildeten am Sonntag, dem letzten Wettkampftag am Notschrei, die Staffelrennen den Abschluss. Sophie Hügel holte mit der SBW1-Staffel die Bronzemedaille in der Jugend. Elias Asal und Fabian Kaskel sicherten sich mit der SBW1-Staffel den sechsten Rang bei den Junioren. Den goldenen Schlusspunkt der drei Wettkampftage setzte Karla Gehrmann. Sie wurde Deutsche Juniorenmeisterin mit der Staffel SBW1.

FOTOGALERIEWeitere Fotos unter www.dieoberbadische.de

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