Während van Vleuten mit 1:14 Minuten Vorsprung vor Longo Borghini gewann, hatte die wiederum auch noch 52 Sekunden Vorsprung zur vierköpfigen Verfolgergruppe mit Koppenburg, die dann im Spurt das Nachsehen hatte. Das konnte ihre gute Laune nach dem Rennen nicht trüben: „Ich bin super happy über meine Platzierung. Das war ein richtig guter Wiedereinstieg. Auf dieser Leistung kann man aufbauen.“
Noch besser ist es für sie am Sonntag gelaufen. Da stand im Baskenland das Rennen Durango-Durango auf dem Plan. Gegen van Vleuten war jedoch kein Kraut gewachsen. Die Niederländerin gewann auch das dritte spanische Eintagesrennen souverän.
Knapp das illustre Podium verpasst
Doch als Vierte folgte bereits die Lörracherin. Das Podium war für die 23-Jährige greifbar nahe. „Für einen Moment war ich sehr enttäuscht, da es so knapp war, und ich so gerne auf dem Podium gestanden hätte. Ich habe mich aber schnell gefangen und realisiert, was für ein fantastisches Ergebnis es ist.“ Denn wenn man sich anschaue, dass mit der Siegerin und aktuellen Weltmeisterin sowie Anna van der Breggen, der Olympiasiegerin und Ex-Weltmeisterin, und der Olympia-Dritten und ehemaligen WM-Dritten, Elisa Longo Borghini, nur absolute Weltklasse-Fahrerinnen vor ihr gelandet seien, dann sei ein vierter Rang in diesem UCI-Rennen doch gar nicht so schlecht“, freute sich die „Paule Ka“-Kapitänin über diese großartige Platzierung.
In den ersten 80 flachen Kilometern passierte auf dem Rundkurs nicht viel. Die eigentliche „Show“ in diesem Rennen begann 18 Kilometer vor dem Ziel. Ein extrem steiler und fünf Kilometer langer Anstieg entpuppte sich als reines Ausscheidungsrennen. „Unsere Taktik war, dass das Team mich die ersten 80 Kilometer beschützt und ich meine Beine so gut es geht, schonen kann. Das hat geklappt“, blickt Koppenburg zurück.
Sie orientierte sich während des Rennens an Van Vleuten. Am Berg konnte die Lörracherin das Hinterrad der Weltmeisterin nicht mehr halten. „Ich bin dann mein eigenes Tempo gefahren.“ Hinter den beiden Niederländerinnen überquerte Koppenburg an dritter Stelle den Berg. „Diese Position wollte ich unbedingt halten, habe alles reingehauen, lag nur 20 Sekunden hinter van der Breggen,“ schildert die Bergspezialistin den Rennverlauf. Drei Kilometer vor dem Ziel wurde Koppenburg noch von der Italienerin Longo Borghini gestellt. Gemeinsam fuhren sie auf die Zielgerade, wo die Lörracherin dann den Kürzeren zog.
Platz eins in der Teamwertung
Mit ihrem Team durfte sie sich indes über Platz eins in der Mannschaftswertung freuen. Mehr als ein Trostpflaster.
Das nächste Rennen wartet nun schon auf den Radprofi aus der Großen Kreisstadt. Im italienischen Siena wird das erste World Tour-Rennen nach dem Lockdown ausgetragen.