Gewichtheben Workshop mit Bundestrainer Jan Patzke beim KSV 02 Lörrach
„Brust raus, Rücken gerade, dann die Hantel hochreißen – dazu macht ihr einen grimmigen Blick, so, als ob ihr 100 Kilo reißt“, scherzt Jan Patzke. Flapsig gemeint hat der Jugend-Nationaltrainer aber nur den Blick. Auf die richtige Technik legt er umso mehr Wert. Denn: „Je besser Eure Technik, desto leichter ist es, Gewichte zu stemmen“, trichtert er den Jugendlichen immer wieder ein.
Von Gerd Lustig
Lörrach. Viele waren in gespannter Erwartung gekommen, um an einem speziellen Workshop in Sachen Gewichtheben für Kinder und Jugendliche teilzunehmen. „Wir haben uns sehr über die Zusage des Deutschen Gewichtheberbundes gefreut“, erklärt Teresa Huber, Vorsitzende des KSV Lörrach. Erstmals war vom Verband eine Sommertour ins Leben gerufen worden, die in viele Städte führt, um dort Workhops zu geben und speziell den Nachwuchs in dieser Randsportart zu fördern.
„Für uns ist das eine große Ehre“, sagt Huber und freut sich, dass die seit Pfingsten im Brombacher Schöpflin-Areal eingerichtete „KraftWerkstatt“, eine kleine Abteilung des KSV, damit eine echte Aufwertung erfuhr. Dass der deutsche Top-Heber Max Lang nicht wie angekündigt vor Ort war, focht niemand an. Bundestrainer Patzke hatte dafür neben den beiden Übungsleiterinnen Laura und Lisa auch den Geschäftsführer Eric Scheidebach mitgebracht. Und der war angetan von der „KraftWerkstatt“.
„Unser Sport muss raus aus dunklen Kellerräumen, muss in hellen freundlichen Räumen betrieben werden“, betont der Geschäftsführer. Das gelte ganz besonders für die Jugend. Gewichtheben habe es ohnehin schwer gegenüber all den anderen Sportarten. „Es wird aber langsam besser“, hat er festgestellt. Noch gebe es aber ein Nord-Süd-Gefälle. In Baden-Württemberg sehe es ganz gut aus
Da der KSV Lörrach aktuell einen kleinen Boom im Nachwuchsbereich erfährt – Theresa Huber berichtet von 25 Kindern und Jugendlichen, die in der „KraftWerkstatt“ trainieren – freut sich Scheidebach mitgebracht umso mehr, just hier zwei dieser Workshops zu veranstalten.
„Ihr macht das sehr gut, man merkt, dass ihr das schon öfter gemacht hat“, lobt der Nationaltrainer die kleine Gruppe ein ums andere Mal. Ohne Anleitung und gewisse Hilfestellungen kam er nicht aus. „Die Hantel oder zur Übung den Besenstiel in der richtigen Breite festhalten, das darf nie unterhalb der Hüfte sein“, erklärt er. Oder: „Beim Hochreißen die Hantel nie zu weit weg vom Körper.“ „Das kenn ich schon“, ruft Yannik dem Bundestrainer zu. Doch weil er eben doch zu weit weg vom Körper war, kippt er nach hinten weg. Und so muss er dem Coach noch mindestens dreimal beweisen, dass er’s doch kann.
„In erster Linie geht es darum, am Erlernen einer neuen sportlichen Technik Spaß zu haben und sich möglichst facettenreich zu bewegen“, sagt Patzke. Krafttraining für Kinder bedeutet vor allem, mit dem eigenen Körpergewicht umzugehen und Bewegung zu schulen. Gewichtheben sei eine Sportart, die für Kinder und Jugendliche einen großen Teil an Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, Koordination, Körperhaltung und Konzentration beinhaltet.
