Der Mittelabschnitt startete hitzig: Die Löwen kamen gefährlich vor das Freiburger Tor, Nikolas Linsenmaier konnte die Situation nur mit einem Foulspiel bereinigen. Sein Gegenüber Luca Tosto, ließ das nicht auf sich sitzen, und so kam es zu einer kurzen Meinungsverschiedenheit, nach der sich beide in der Kühlbox ausruhen durften. Die Wölfe überstanden ihre Unterzahl nach aggressivem Boxplay unbeschadet und machten weiter Druck. Allein in der 28. Spielminute kam Patrick Kurz aus aussichtsreicher Position zweimal zum Abschluss, nur die Scheibe fand noch nicht den Weg ins Tor. Auf der Gegenseite schlug wieder einmal die Effizienz der Löwen zu: Niklas Heinzinger kam frei zur Direktabnahme und bestrafte die schlechte Chancenverwertung der Wölfe mit dem 2:0 für Bad Tölz.
Bad Tölz in den ersten beiden Dritteln das kaltschnäuzigere Team
Aber erneut hieß die Devise der Wölfe, sich unbeeindruckt zu zeigen und weiterhin auf den ersten eigenen Treffer am Abend hinzuarbeiten. Nur 66 Sekunden brauchten die Wölfe nach dem 0:2 für den Anschlusstreffer. Begünstigt durch ein Überzahlspiel bot sich viel Platz auf dem Eis und Hult hatte das Auge für Chris Billich, der den Puck im Slot nur noch ins Tor abfälschen musste.
Der EHC drängte auf den Ausgleich, doch wieder waren die Gäste kaltschnäuziger. Der 20-Jährige Luca Tosto war mit einem Weitschuss erfolgreich.
Wie auch schon am Freitag in Bad Tölz schafften es die Gäste, einen späten, aber psychologisch wichtigen Treffer vor der Pause zu erzielen. Dass dieser diesmal keine Wirkung haben sollte, demonstrierten Chris Billich und Andreé Hult. Nur elf Sekunden brauchte das Stürmerduo, um den erneuten Anschlusstreffer zum 2:3 zu erzielen. Die Wölfe spielten nun geduldiger und wurden schon bald belohnt. Verteidiger Peter Spornberger, der heute sehr viele Offensivakzente initiierte, leitete den Angriff über die rechte Seite zu Scott Allen ein, der den Puck an den langen Pfosten zu Hult spielte – 3:3-Ausgleich!
Tölz schien in dieser Phase des Spiels sichtlich geschockt, schließlich hatten die Wölfe das Spiel in nur gut fünf Minuten gedreht. In der Folge standen die Torhüter im Mittelpunkt. Sie glänzten auf beiden Seiten mit vielen tollen Paraden. So ging’s in die Overtime.
Hult trifft in der Overtime
Und dort fackelten die Gastgeber nicht lange: Scott Allen gewann das Bully gegen Max French, Hult spielt den Puck zu Nick Pageau, der den Freiburger Angriff tief aus der eigenen Zone einleitete. Scott Allen bekam den Pass, fuhr über die rechte Seite ins Angriffsdrittel, ließ den Puck für Hult liegen, der weiter Richtung Tor zog, einen kurzen Moment verzögerte und den Puck dann Zentimeter genau zwischen Maximilian Franzreb und dem Torpfosten im Bad Tölzer Kasten unterbrachte.
„Bis zum 1:3 mussten wir kämpfen, dann haben wir geduldig gespielt und sind durch unsere starke charakterliche Leistung zurück ins Spiel gekommen“, lobt Freiburgs Trainer Peter Russell sein Team.
Am kommenden Sonntag empfängt der EHC Freiburg die Eispiraten Crimmitschau. Das Team von Trainer Mario Richer konnte nur zwei der letzten fünf Begegnungen gewinnen. Auswärts gerieten sie beispielsweise in Bad Tölz mit 1:8 unter die Räder. Spielbeginn in der Echte Helden Arena ist am 17. Januar um 17 Uhr.
Tore: 0:1 (13.) Gardiner (French, Pflüger), 0:2 (32.) Heinziger (French, Edfelder), 1:2 (33.) Billich (Hult, Pageau) – PP1, 1:3 (38.) Tosto (Morrison), 2:3 (41.) Billich (Hult, Pageau), 3:3 (46.) Hult (Allen, Spornberger), 4:3 (61.) Hult (Allen, Pageau) – OT. Strafminuten: Freiburg 8, Bad Tölz 4.