Sportmix Viele Vereine winken dankend ab

Die Oberbadische

Tennis Auf Verbands- und Bezirksebene ist geplant, eine Runde auszutragen, doch die ist wenig attraktiv

Tennis darf im Zuge der Lockerungen der Corona-Einschränkungen wieder gespielt werden. Das ist die gute Nachricht. Doch viele Vereine „trauen dem Braten nicht“, halten eine Runden-Teilnahme angesichts der Abstands-, Schutz- und Hygiene-Regeln in Zeiten von Corona sowie den Verzicht auf die Austragung von Doppelpartien für wenig attraktiv. So haben sich viele Oberrhein-Mannschaften entschlossen, ihre Teilnahme an der offiziellen Medenrunde abzusagen.

Von Uli Nodler/Gerd Lustig

Hochrhein. Das konnten sie gefahrlos tun. Hat ihnen doch der Badische Tennisverband zugesichert, dass die Teams im nächsten Jahr in derselben Liga antreten können, also nicht zwangsabsteigen. Für diejenigen, die spielen wollen, kann aber doch alles noch vorbei sein, bevor es überhaupt begonnen hat. Denn: Der Badische Tennisverband (BTV) hat jüngst mitgeteilt, dass der „Spielbetrieb abgesagt würde, wenn bis Mitte Juni noch ein „generelles Verbot der Nutzung von Umkleidekabinen und Duschen besteht“.

Die überregional spielenden Teams der Ober- und Badenligen aus dem hiesigen Raum haben bis auf zwei Ausnahmen zurückgezogen. Das betrifft sowohl die Aktiv-Mannschaften bei den Herren und Damen als auch die der Altersklassen.

Weite Anreisen, keine Doppel-Matches, kein Händeschütteln nach den Matches, kein Duschen, kein Umziehen vor Ort und viele Fragen zum gemeinschaftlichen Abschluss-Essen: Da hat es den Spielerinnen und Spielern der Vereine an der Motivation gefehlt. Ausgestiegen sind in der Herren-Badenliga der TC 1923 Grenzach und TC Tiengen, der TC Lörrach in der Herren 30-Badenliga, TC 1923 Grenzach in der Damen 30-Badenliga, der TC Wehr in der Damen 30-Oberliga, die TSG TC Wehr/TC GW Hausen in der Herren 40-Oberliga, die TSG TC Lörrach/TC Rheinfelden und der TC Steinen in der Damen 40-Badenliga, der TC Schopfheim in der Damen 40-Oberliga, der TC 1923 Grenzach in der Herren 50-Oberliga, die TG Lonza Weil in der Herren 55-Badenliga und die TSG TC 1923 Grenzach/TC Herten in der Damen 60-Badenliga.

Es gibt aber zwei „Leuchttürme“ aus der Grenzecke, die spielen wollen. Beide Mannschaften stellt der TC 1923 Grenzach. Zum einen sind es die Oberliga-Damen und zum anderen die Badenliga-Herren 55. Während in der Damen-Oberliga mit Grenzach nur noch der TC Weinheim und TC Bad Schönborn antreten, sind es bei der Badenliga-Herren 55 mit Grenzach immerhin fünf Teams.

Auf Bezirksebene ist die Bereitschaft, anzutreten, wohl wegen der kürzeren Distanzen größer. Allerdings hält sich auch hier der sportliche Wert in Grenzen: Wie vom BTV beschlossen, wird es in dieser Saison keine Absteiger und auch keine Aufsteiger geben. Mehr oder weniger wird es sich also um Freundschaftsspiele handeln.

„Wir haben die meisten Mannschaften in der Baden- und Oberliga für diese Saison zurückgezogen“, erklärt Thilo Kaltenbach, Vorsitzender des TC 1923 Grenzach. „Gerade bei den Herren hatte ich mich auf eine tolle Saison gefreut“, sagt Kaltenbach. Man sei so gut aufgestellt gewesen für die Badenliga, und auch auf dem eigenen Sportgelände in Grenzach sei viel gemacht worden. „Doch dann kam Corona“, bedauert er.

Die Damen werden spielen, wenn denn eine Runde mit drei Teams überhaupt ausgetragen wird. Das mit vielen Talenten besetzte junge Grenzacher Team hat auch in Zeiten von Corona richtig Lust, Tennis zu spielen.

Südwestligisten treten nicht an

Zurückgezogen haben auch die Damen 30 der TSG TC Rheinfelden/TC Lörrach. Dabei hätte es eine ganz besondere Saison werden sollen. Denn 2019 war dem Team die Meisterschaft in der Badenliga geglückt, und die Mannschaft hatte sich entschieden, den Aufstieg in die Südwestliga wahrzunehmen. „Schade, schade, ich hatte mich so auf diese Herausforderung gefreut“, zeigt sich Mannschaftsführerin Kathrin Nimptsch ein klein wenig enttäuscht. Man habe abgestimmt, doch nur zwei Spielerinnen seien dafür gewesen. Jetzt hofft sie aber auf die Saison 2021, die man als Südwestligist wahrnehmen könnte. „Wir werden dann gegen Jahresende nochmals abstimmen“, so Nimptsch.

Schweren Herzens mussten sich letztlich auch die Herren 65 von der Austragung einer Südwestliga-Runde verabschieden. „Von sieben Mannschaften sind nur noch zwei mit Bühl und uns übrig geblieben. Alle anderen haben zurückgezogen. Da hat es keinen Sinn mehr gemacht, zu spielen“, informierte Lörrachs Mannschaftsführer Bernd Martin.

„Unter diesen Vorzeichen ist die Austragung einer Medenrunde in diesem Jahr überflüssig“, macht auch Andreas Klingert, Kapitän des Herren 40-Oberligateams der TSG TC Wehr/TC GW Hausen deutlich. Intern werde indes überlegt, vielleicht das eine oder andere Freundschaftsmatch auszutragen.

„Wir haben abgemeldet“, heißt es von Christoph Modersohn, Mannschaftsführer des Herren 55-Teams der TG Lonza Weil. „Wir spielen nicht“, sagt auch Claudia Schmidt, Mannschaftsführerin des Damen 40-Teams des TC Steinen in der Badenliga. Bereits vor zwei Wochen haben – so Schmidt – alle Mannschaften auf Initiative des TC Weinheim für die aktuelle Saison zurückgezogen. „2021 können wir aber hoffentlich wieder spielen“, hofft Schmidt.

Verzichtet hat auch die Damen 30-Mannschaft des TC Wehr in der Oberliga. In dieser Liga haben alle vier Mannschaften verzichtet.

Lust auf Tennis in der Bezirksliga größer

In den ersten und zweiten Bezirksligen sieht’s etwas freundlicher aus. So zählen die Damen des TC Rheinfelden zu jenen vier Vereinen, die spielen wollen. Der TC 1923 Grenzach II jedoch hat seine Teilnahme in der 1. Herren-Bezirksliga abgesagt.

In der 2. Herren-Bezirksliga wird der TC Rheinfelden antreten. Das gilt auch für die erste Damenmannschaft des TC Eimeldingen. Dagegen hat der TC Haltingen in der 1. Bezirksliga der Damen 30 zurückgezogen. Lust auf Matches haben dagegen die TSG TC Todtnau/TC Schönau in der 1. Bezirksliga der Herren 40, der TC Hauingen in der 1. Bezirksliga der Herren 55 und der TC BW Weil in der 1. Bezirksliga der Herren 70. in der 1. Bezirksliga der Herren 60 hat der TC Steinen jedoch zurückgezogen.

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