Sportmix „Wir waren nie chancenlos“

Die Oberbadische
Pio Reuter und die SSG blicken auf eine erfolgreiche Verbandsliga-Saison zurück. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Wasserball Verbandsligist SSG Weil: Pio Reuter über lange Reisen und junge Talente

In Barcelona kämpfen die besten Wasserballer des Kontinents um die Europameistertitel der Männer und Frauen. Am Start sind 28 Teams aus 17 Nationen mit 364 Aktiven, darunter auch die beiden deutschen Nationalteams. Pio Reuter und die SSG Weil am Rhein haben derzeit ihre Verbandsliga-Spielzeit auf Rang vier beendet.

Pio Reuter darf man mit Fug und Recht als SSG-Urgestein bezeichnen. Seit zwei Jahren geht der Rümminger für seinen Verein als Spielertrainer ins Becken. „Wie lange ich aber schon für die SSG ins Wasser steige, das kann ich gar nicht genau sagen. Ich glaube, ich habe mit etwa 13 Jahren angefangen, und dieses Jahr bin ich 40 geworden.“ Unser Sportredakteur Mirko Bähr hat sich mit ihm unterhalten.

Frage: Saison beendet: Die Chance auf Rang drei war da. Dann mussten Sie ausgerechnet das letzte Spiel der Saison absagen. Warum das denn?

Das war sicherlich kein optimaler Abschluss, aber wir wussten schon, dass die Personaldecke so kurz vor den Sommerferien dünn sein wird. Da es dann noch zwei Leute außerplanmäßig mit der berühmten Sommergrippe erwischt hat, war die Auswärtsreise für uns erledigt.

Frage: Das Spiel in Kirchheim wurde für Ihr Team mit 0:10 als verloren gewertet. Nach der sechsten Niederlage der Runde hat Reutlingen die SSG noch im letzten Moment überholt.

Das stimmt. Aber über die komplette Saison gesehen, hat Reutlingen den dritten Platz sicherlich verdient. Das geht also in Ordnung für uns.

Frage: Wie fällt Ihr Saison-Fazit aus?

Das Endergebnis mit zwölf Siegen auf der Habenseite ist eines der besten für uns in den vergangenen Jahren. Positiv anzumerken ist sicherlich auch die Tatsache, dass wir eigentlich bei keiner Niederlage wirklich chancenlos waren. Das sah auch schon mal anders aus.

Frage: Was hat Ihnen besonders gefallen, was weniger?

Nicht gefallen hat mir in bestimmten Phasen die Trainingsbeteiligung. Wenn man nur mit fünf Mann trainieren kann, ist es nicht so motivierend, und man kann auch einige Dinge, wie beispielsweise das Überzahlspiel, nicht trainieren. Äußerst positiv in Erinnerung geblieben sind mir die Auswärtsspiele gegen Heilbronn und zuletzt gegen Gemmingen und Weinheim. Einige Spieler hatten ihre Kinder mitgenommen, und so hatten wir unsere eigenen Fans mit von der Partie.

Frage: Was sind die großen Probleme, mit denen die SSG als südwestlichster Klub zu kämpfen hat?

Die langen Anreisen zu den Auswärtsspielen sind sicherlich das größte Problem. Die meisten Mannschaften stöhnen immer schon, wenn es zum Spiel nach Weil geht und sind froh, wenn sie die lange Reise hinter sich haben. Für uns ist jedes Auswärtsspiele jedoch mit eine langen Fahrt verbunden.

Frage: Schauen wir nach vorne. Gibt es im Hinblick auf die kommende Runde personelle Änderungen?

Im Moment kann ich es noch gar nicht genau sagen. Ich vermute, dass sich der Kader nicht verändern wird. Wir haben zwei, drei Jugendspieler mit Potenzial, aber im Moment sind sie noch etwas zu jung und brauchen vermutlich noch ein bis zwei Jahre.

Frage: Da trägt die Nachwuchsarbeit langsam Früchte?

Das ist vor allem ein Verdienst von Thomas Göke. Er hängt sich da ziemlich rein und hat freitags inzwischen immer zehn bis 15 Jugendliche im Wasser, die er gemeinsam mit unserem Torwart Jürgen Benz trainiert. Zwei bis drei von den Kids werden nun so langsam aber sicher bei den Herren integriert. Ich hoffe, dass das klappt. Klar ist, ohne den Einsatz von Thomas wäre vermutlich in fünf Jahren bei uns Schicht im Schacht. Dann nämlich, wenn die ersten 50-plus-Spieler ihre Karriere an den Nagel hängen.

Frage: Was wünschen Sie sich für die Saison 2018/2019?

Ich hoffe, dass der Kader zusammenbleibt und wir auch in der kommenden Spielzeiten die Fahne für den Wasserball am südlichen Ende Deutschlands hochhalten können.

Frage: Apropos Deutschland. Gucken Sie die Wasserball-EM an?

Wenn ich es einrichten kann, dann schaue ich schon. Aber das ist gar nicht so leicht, da die Spiele nicht immer übertragen werden.

Frage: Wer ist der Favorit?

Ich denke, dass die Jungs aus Kroatien gute Chancen haben.

Frage: Wo landet Deutschland um Coach Hagen Stamm?

Beim Kampf um die Plätze eins bis drei wird Deutschland aller Voraussicht nach nicht mitreden können.

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