Sportmix Zügel in die Hand nehmen

Die Oberbadische
Keine Turniere: Rebecca Hotz und ihre Kollegen können sich derzeit nicht messen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Reiten Die Corona-Pandemie hat der hiesigen Reiterszene ordentlich zugesetzt

„Das Glück der Erde - liegt auf dem Rücken der Pferde“, heißt es in einem hinlänglich bekannten Sprichwort der Reiter. Schön wär’s. Das Coronavirus hat in der Reiterszene ordentlich für Verbote und Beschränkungen gesorgt. Keine Lehrgänge, keine Schulungen, keine Reitstunden und keine Turniere: Außer dem zum Tierwohl nötigen Bewegen der Vierbeiner lief nicht viel.

Von Gerd Lustig

Lörrach. Mit den kürzlich von der Regierung verkündeten Lockerungen in der Coronakrise zeichnet sich aber nach zwei schwierigen Monaten Besserung ab.

„Es war schon sehr ernüchternd und enttäuschend, teils auch deprimierend, dass wegen Corona fast nichts lief“, sagt Iris Keller, langjährige Vorsitzende des Reiterrings Oberrhein und seit rund einem Jahr auch Präsidentin des Pferdesportverbands Südbaden. Sie spricht damit den Vereinen und den Pferdesportfreunden aus der Seele und teilt deren aktuelle Sorgen und Nöte. Turniere wurden abgesagt und Reitstunden sowie Trainings fielen aus. „Es ist zu wünschen, dass bald ein wenig mehr Normalität eintritt“, hofft sie.

Und da tut ihr die Initiative des Reiterring-Sportwarts Volker Trefzger sehr gut. Der Leiter des Gestüts Sengelen plant nämlich für Ende Juni unter der Federführung des RV Schopfheim derzeit schier Unglaubliches: Vom 25. bis 28. Juni soll auf der Schopfheimer Anlage nicht nur ein Spring- und Dressurturnier mit Prüfungen bis zur schweren Klasse S über die Bühne gehen, sondern auch die Ringmeisterschaft.

„Wir als Veranstalter müssen einfach handeln, müssen selbst die Zügel in die Hand nehmen“, erklärt Trefzger. Er gibt sich optimistisch, dass er von den Behörden das nötige grüne Licht für das Turnier bekommt. Beim Verband ist es angemeldet, und die Ausschreibung geht bald raus.

Zumal es sich ja nicht um eine Großveranstaltung handelt und er nicht mit großem Besucherandrang rechnet, ist er sich sicher, dass alle nötigen Corona-Auflagen auf der weitläufigen Anlage erfüllt werden können. Was es dieses Jahr allerdings nicht gibt: Das Reiterdorf, Party und Übernachtungsmöglichkeiten. Die Devise heißt: Kommen – reiten und wieder heimfahren, Tag für Tag.

„Wäre schön, wenn wieder was geht“, setzen die Vorsitzenden hiesiger Vereine auf mehr Machbares. Noch herrscht indes Skepsis, ob das mit dem Turnier auf Gestüt Sengelen auch klappt. Die eigenen Turniere wurden aber allesamt abgesagt.

„Es ist schon jammerschade“, erklärt Susanne Braunhofer vom RV Lörrach. Nach der Absage des Juli-Turniers hofft sie aber noch, den Tag des Pferdes im September irgendwie nachholen zu können. Ansonsten ist sie aber froh, dass jetzt wenigstens wieder in beschränktem Rahmen Unterricht und Training stattfinden dürfen. Den Zusammenhalt im Verein lobt sie aber ausdrücklich. „In den letzten Monaten haben sich viele Mitglieder hier eingebracht“, freut sich Braunhofer. Auch die Pferde der Schweizer Mitglieder seien regelmäßig bewegt worden.

Über mehr Bewegung auf der Anlage, die zwei Monate komplett gesperrt war, freut sich auch Günter Basler, Vorsitzender des RV Wiesental-Steinen. „Wir werden aber jetzt darauf achten, dass nicht zu viele Reiterinnen und Reiter gleichzeitig trainieren“, sagt er und kümmert sich um die Koordination. Er wünscht sich, dass wenigstens der Sternritt zur Hohen Flum im Herbst stattfindet.

„Wir sind ganz gut durchgekommen, es war aber sehr ruhig auf unserer Anlage“, erklärt Christoph Kumpf, Vorsitzender des RV Oberes Wiesental Schönau. In Abstimmung mit dem Bürgermeister habe es ein wenig Bewegung rund um die Anlage „Im Gurgel“ gegeben. Künftig sind auch wieder Einzelreitstunden und kleine Trainingseinheiten möglich. Das Sommerturnier ist gecancelt. „So was geht ohne Sponsoren nicht, und deren Lage ist derzeit teils auch nicht zum Besten bestellt.“

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