Die Zukunft des Wasserballs im Blick
„Das ist schon alles makaber“, sagt Reuter, doch der Rückzug sei alternativlos. „Wir müssen in die Zukunft schauen, nur so können wir unseren Spielbetrieb hier in Weil aufrechterhalten.“ Vier SSG-Wasserballer haben bereits 50 oder mehr Lenze auf dem Buckel, zwei werden nun wohl die Badekappe an den Nagel hängen. Dazu komme noch die Vereinbarkeit mit Familie und Beruf. „Da tritt der Sport in den Hintergrund“, macht Reuter klar, der selbst seit kurzer Zeit nun zweifacher Papa ist. „Wir schaffen es einfach nicht, mehrmals pro Woche zu trainieren. In der Verbandsliga konnten wir nur mithalten, weil wir doch Routine und individuelle Klasse aufweisen.“
Dass in der Oberliga ein ganz anderer Wind weht, schließlich schicken Bundesligateams hier auch ihre talentierten Nachwuchsakteure ins Rennen, hat die SSG schon einmal am eigenen Leib zu spüren bekommen. „Da gibt es eine Zwei-Klassen-Gesellschaft“, weiß Reuter. Pleiten, die dann 3:35 ausfallen, könne es durchaus hageln. „ In der Verbandsliga war alles knapp und fair. Da will niemand weg.“
„Das große Problem ist, dass es zwischen der 2. Bundesliga und der Oberliga keine Spielklasse dazwischen gibt“, erklärt Reuter. „Das würde das Niveau etwas abfedern.“ Und so hätte kaum eine Mannschaft das Interesse, aufzusteigen. Ganz nebenbei würden in dieser Liga dann auch die Strafen für das Nichtmelden einer Jugendmannschaft steigen. Da müsse sich der Verband nun so seine Gedanken machen.
Die Weiler Partien wurden nach dem Rückzug allesamt aus der Wertung genommen, die SSG ans Ende der Tabelle gesetzt. Damit wird es im Sportbecken des Laguna in der kommenden Runde Bezirksliga-Wasserball geben. „Hier können sich die Nachwuchsspieler perfekt beweisen und uns Ältere auf die Bank verbannen.“