Und was jetzt?
Auch wenn die Ergebnisse kaum übers vorab Erwartbare hinausreichte – in den formulierten Zielen und Maßnahmen setzen die Projektverantwortlichen doch einige Impulse . Dabei sei es „nicht um langfristige Maßnahmen gegangen, sondern um schnell Umsetzbares“, machte Arens deutlich. Ein Stichwort ist beispielsweise das „Ansiedlungsmanagement“: Die Leerständen werden voraussichtlich in Zukunft noch zunehmen, so die Prognose, da die Nachfolgesuche für viele Inhaber in den nächsten zehn Jahren akut werde. Hier gehe es darum, „Ansiedlung und Leerstand aktiv zu managen“. Hilfreich sei neben einer Vermittlerfunktion der Stadt womöglich eine digitale Plattform, bei der Flächenanbieter mit -suchenden „gematcht“ werden.
Unterm Stichwort „Multifunktionalität“ notieren die Berater, dass derzeit „keine Spaßfaktoren für Kinder in der Innenstadt vorhanden“ seien. Denkbar sei eine kleine Fläche mit Spielelementen, die gleichzeitig ein hitzegeschützter Bereich sei. Eine deutlich prominentere Rolle wird für die Bibliothek vorgeschlagen.
Innenstadtmarketing
Etliche Händler sehen ein Problem darin, Leute gezielt anzusprechen. Am besten funktioniert das noch immer über die Zeitung: 50 Prozent der hier Befragten – und damit deutlich mehr als anderswo – nutzen Zeitungen als Infoquelle. Dazu freilich gesellen sich weitere Kanäle wie persönliche Empfehlungen, Plakate oder Social Media. Unterm Stichwort „Innenstadtmarketing“ empfiehlt die IHK beispielsweise eine Präsentation der Händler auf der Website der Stadt oder „Einkaufsführungen“ durch mehrere Geschäfte. Auch könnte die Stadt ihre „Geschichtsträchtigkeit“ hervorheben, ein Neubürgergutscheinheft einführen oder den „Wochenmarkt zur Marke machen“.
Ganzheitlicher Ansatz
Im Gremium und bei Bürgermeister Dirk Harscher stieß die Präsentation auf Wohlwollen. CDU-Gemeinderat Thomas Kuri indes verwies darauf, dass sehr viele Punkte schon seit 20 Jahren bekannt seien und diskutiert werden. „Wir haben viel diskutiert – viel gegangen ist leider nicht“, fällte Kuri ein pessimistisches Urteil – und nutzte dies für einen Appell: Statt weiterhin Einzelbetrachtungen, -gutachten und -konzepte zu verfolgen, müsse es nun darum gehen, eine ganzheitliche Strategie zu entwickeln. „Die Punkte müssen zusammengeführt werden. Das schaffen wir nur, wenn wir es gemeinsam angehen, in Fraktionen und Verwaltung.“ In diesem Sinne wollte er auch den Antrag seiner Fraktion verstanden wissen, die für März geplante Entscheidung über das Gesamtverkehrskonzept vorläufig auszusetzen.