Wäre Medizin/Ärztin eine berufliche Alternative?
Emde: Nein, für mich nicht. Ich empfinde aber großen Respekt und Dankbarkeit gegenüber Mediziner*innen.
In der Fortsetzung der Erfolgsserie "Charité" spielen Sie die Hauptrolle. Wie kam es dazu?
Emde: Ich kam gerade von einer Reise aus Kanada zurück und während einer Zwischenlandung rief der Regisseur Anno Saul mich an und erzählte mir von dem Projekt und fragte, ob ich mir das vorstellen könnte. Zu dieser Zeit war ich gerade mitten in meinem Schauspielstudium an der Ernst Busch [Hochschule für Schauspielkunst in Berlin]. Aber so gejetlegt und euphorisch wie ich war, sagte ich einfach "ja". Dann ging ich zum Casting, bekam eine Zusage und erst dann stellte ich mir die Frage, ob das überhaupt geht, das Studium und dieser große Dreh. Anno hat dann einen Brief an die Schule geschrieben und tatsächlich wurde ich für den Drehzeitraum befreit. "Charité" ist also offiziell Teil meines Studiums.
Was mögen Sie an Ihrer Rolle, der jungen Ärztin und Mutter Anni Waldhausen, besonders gern?
Emde: Dass sie nie aufgibt, sondern immer weiter nach Wegen sucht. Für ihre Tochter bringt sie große Opfer und entscheidet sich gegen ihr gewohntes Weltbild, gegen das privilegierte Leben. Das ist ein Hin und Her, aber im Endeffekt siegt bei Anni die Menschlichkeit.