Es sind die Frauen, die beim Chorgesang in der Region für den Bestand und sogar den Zuwachs an Chören sorgen, berichtete Erhard Zeh, Präsident im Obermarkgräfler Chorverband in seiner Moderation. Machten vor einigen Jahren die Frauenchöre noch etwa ein Drittel der Chöre gesamt aus, so stellen sie heute schon die Hälfte. „Die Frauen sind mordsmäßig im Kommen“, so der Präsident. Und da war es nur angemessen, dass den „starken Frauen“ ein ganzer Konzertabend gewidmet war. Mit dem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Programm des Abends konnten die Sangesfreunde im Publikum den Chorgesang in vielen unterschiedlichen Facetten erleben. Den Auftakt gestaltete der Frauenchor 82 Hauingen unter der Leitung von Alessandro Limentani, der für seine Sängerinnen eher getragene Stücke ausgewählt hatte. Nach einem geistlichen Lied zu Beginn folgte Carl Maria von Webers „Es blinken so lustig die Sterne“ und ein Volkslied in der Vertonung von Gustav Mahler. Der Frauenchor des Sängerbunds Efringen-Kirchen schloss mit zwei Volksliedern an, die eher düstere Stimmungen zum Ausdruck brachten, um dann bei Hildegard Knefs „Für mich soll‘s rote Rosen regnen“ mit herzhaftem Applaus bedacht wurde. Der Frauenchor Weil am Rhein 1964 setzte auf eingängige Titel. Bei den „Capri Fischern“ oder der von Peter Alexander berühmt gemachten „kleinen Kneipe“ summte und sang der ganze Saal mit. Mit dem abschließenden „Ich will meine Traumfigur“ bekam der Humor seinen Platz in der Chormusik. Dann wurde der Zug zu zeitgenössischen Liedern deutlicher. Der Frauenchor des Gesangvereins Haltingen stimmte mit Reinhard Meys „Welch ein Geschenk ist ein Lied“ ein Loblied auf den Gesang an und ließ gleich darauf ein schwungvolles „You raise me up“ folgen. Ein gesangliches Glanzlicht präsentierte der Frauenchor „Candela“ aus Kandern, der seine Lieder a capella vortrug. Nach einem eindringlichen „What a wonderful world“ folgte gleich ein swingendes „Sing ein Lied, wenn du mal traurig bist“, und das abschließende „Vom Naschen“ von Mozart war ein echtes kleines Kabinettstück. Ein wahres Kontrastprogramm präsentierte dann der Frauenchor Eimeldingen mit zwei Musicaltiteln zu Beginn aus „Sister Act“ und dem „König der Löwen“ und einem abschließenden „Kyrie“ von Franz Schubert, das bei aller Komplexität der anspruchsvollen Musik souverän vorgetragen wurde. Der Frauenchor Steinen 1977 beschloss das Konzert mit einer Auswahl an Vertonungen von Uli Führe. Nach zwei Titeln mit Texten von Babette Dieterich und der „Sonnenuhr“ von Rolf Binding schloss der Chor mit einer sehr stimmungsvollen Interpretation von Hebels „Der Trost“.
So wie Erhard Zeh, der den Abend locker moderierte, das Konzert damit begonnen hatte, dass er den ganzen Saal gemeinsam singen ließ, so klang dieser Chorabend auch mit einem Gemeinschaftsgesang aus. Da für ein Finale nicht alle Sängerinnen auf der Bühne der Wiesentalhalle Platz gefunden hätten, wurde einfach das Verhältnis umgekehrt. Jetzt fand das Finale im Saal statt, und alle Gäste waren die Stars. Mit einem Medley aus Abbas „Mamma Mia“ beschlossen Sängerinnen und Gäste einen starken Abend.